Papst fordert Waffenruhe in Israel und Palästina

Handeln für ein Ende des Konfliktes

Papst Franziskus hat eindringlich zu einer Waffenruhe in Israel und Palästina aufgerufen. Zudem hielt der Papst die Menschen zu mehr glaubwürdigem Handeln an und warnte Vertreter aus Kirche und Politik vor "Doppelzüngigkeit".

Papst Franziskus während des Angelusgebets / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus während des Angelusgebets / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Es müsse alles für ein Ende des Konfliktes getan werden, sagte das Kirchenoberhaupt beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Franziskus wies auf die "schlimme humanitäre Lage" im Gazastreifen hin und forderte Möglichkeiten für Lieferungen von Hilfsgütern.

Zugleich verlangte der Papst erneut die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln. Unter ihnen seien auch viele Kinder. Sie müssten zu ihren Familien zurückkehren. Die Zukunft so vieler Kinder würde in Kriegen getötet - auch in der Ukraine und anderen Konfliktgebieten, sagte Franziskus.

Franziskus drückt Nähe zu Menschen in der Welt aus

Nach dem Angelusgebet drückte der Papst seine Nähe auch zu Menschen in anderen Regionen der Welt aus. Er bete für die Betroffenen des Erdbebens in Nepal, ebenso für die afghanischen Geflüchteten in Pakistan. In sein Gebet schloss Franziskus auch die Opfer der Überschwemmungen in Italien und anderen Ländern mit ein.

Papst verurteilt "Doppelzüngigkeit" in Kirche und Politik

Papst Franziskus hat die Menschen zu mehr glaubwürdigem Handeln aufgerufen. Besonders Vertreter aus Kirche und Politik warnte er vor "Doppelzüngigkeit". Das eine sagen und das andere tun, gefährde die Glaubwürdigkeit als Mensch und auch als Christ, sagte er beim Mittagsgebet.

Gerade in verantwortungsvollen Positionen gelte immer die Verpflichtung, zuerst selbst vorzuleben, was man anderen predige.

Franziskus warnt vor Fokus auf Äußerlichkeiten

Weiter warnte der Papst vor dem steten Bemühen, das eigene "Gesicht zu wahren" – Äußerlichkeiten den Vorrang vor dem wahren Inneren einzuräumen. Viele Menschen schminkten ihr Gesicht, ihr Leben, ihr Herz und wüssten nicht, wie sie die Wahrheit leben sollten. Gerade Christen sollten sich fragen, ob es ihnen nur um äußerliche Makellosigkeit gehe oder sie sich aufrichtig um ihr Innenleben kümmerten.

Angelus-Gebet

Der Angelus Domini (lat.), Der Engel des Herrn (dt.), auch Angelus, ist ein Gebet, das die Menschwerdung Jesu Christi durch Maria zum Thema hat. Es besteht aus drei Betrachtungsworten aus dem Lukas- sowie dem Johannesevangelium und beginnt mit den Worten: Angelus Domini nuntiavit Mariae ("Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft"). Traditionell wird zum "Angelus-Gebet" um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr durch das Läuten der Kirchenglocken gerufen ("Angelus-Läuten").

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA