Papst Franziskus fordert mehr Einsatz für Geflüchtete

Kultur der Menschlichkeit

Papst Franziskus hat zu anhaltendem Engagement für Geflüchtete aufgerufen. "Der Schutz und die Rettung von Menschenleben muss unsere oberste Priorität bleiben", forderte der Papst in einer aktuellen Grußbotschaft.

Papst Franziskus mit Flüchtlingen (Archiv) / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus mit Flüchtlingen (Archiv) / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Diese wurde am Donnerstag vor dem Globalen Flüchtlingsforum in Genf verlesen. Weltweit seien 114 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben. Hinter dieser Zahl stünden Mitbrüder und Mitschwestern, die auf Hilfe angewiesen seien.

Papst Franziskus mit Flüchtlingen / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus mit Flüchtlingen / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Franziskus unterstrich den Grundsatz der sicheren und freiwilligen Rückführung von Migranten. "Niemand sollte in ein Land zurückgeschickt werden, in dem ihm schwere Menschenrechtsverletzungen oder sogar der Tod drohen", schrieb der Papst.

Jeder müsse dazu beitragen, dass Geflüchtete aufgenommen, gefördert, begleitet und integriert würden. Alle Menschen verdienten ein Zuhause.

Kultur der Menschlichkeit und Brüderlichkeit

Nun sei zwischen einer "Kultur der Menschlichkeit und Brüderlichkeit" und einer "Kultur der Gleichgültigkeit" zu wählen, erklärte der Papst. Er hoffe, dass das Forum dazu beitragen könne, die internationale Zusammenarbeit zu stärken und so den Druck auf die Aufnahmeländer zu mindern.

Das dreitägige Globale Flüchtlingsforum findet noch bis Freitag statt. Organisatoren sind das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Schweiz. Die Botschaft des Papstes verlas Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

Deutschland beherbergt die meisten Ukraine-Flüchtlinge in der EU

Die Zahl der Kriegsvertriebenen aus der Ukraine mit temporärem Schutzstatus in der EU hat wieder die Marke von vier Millionen überschritten. Fast drei von zehn fanden Aufnahme in Deutschland, wie das europäische Statistikamt Eurostat (Mittwoch) in Luxemburg mitteilte. Demnach beherbergte die Bundesrepublik zum Stichtag 30. Juni über 1,1 Millionen Ukrainer und andere Drittstaatsangehörige, die vor dem Krieg geflohen sind, mehr als jedes andere EU-Land.

Anastasiia Kramarenko, Geflüchtete aus der Ukraine, mit ihrem Baby auf dem Schoß und ihrem Sohn daneben in ihrer Unterkunft im Aloisiuskolleg in Bonn am 6. Dezember 2022. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Anastasiia Kramarenko, Geflüchtete aus der Ukraine, mit ihrem Baby auf dem Schoß und ihrem Sohn daneben in ihrer Unterkunft im Aloisiuskolleg in Bonn am 6. Dezember 2022. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

 

Quelle:
KNA