Papst Franziskus nimmt Rücktritt von indischem Bischof an

Verdacht der Verwicklung in schwere Straftaten

Das katholische Bistum Mysore in Indien kriegt eine neue Leitung. Papst Franziskus hat den Rücktritt von Bischof Kannikadass William Antony angenommen. Dem Geistlichen wird vorgeworfen, in einige schwere Straftaten verwickelt zu sein.

Die Diözesan-Kathedrale St.-Philomena des Bistums Mysore in Indien.jpg / © Jagannathan Narayanan (shutterstock)
Die Diözesan-Kathedrale St.-Philomena des Bistums Mysore in Indien.jpg / © Jagannathan Narayanan ( shutterstock )

Die Annahme des Rücktritts von Bischof Kannikadass William Antony durch Papst Franziskus hat das vatikanische Presseamt am Samstag mitgeteilt. Nähere Angaben zu der Personalie machte der Vatikan jedoch nicht. 

Vorwürfe reichen von Veruntreuung von Kirchengeldern bis hin zu Mord

Dem 58-Jährigen wurde in den vergangenen Monaten vorgeworfen, in mehrere schwere Straftaten verwickelt zu sein – darunter sogar Mord. 

Zudem hieß es in Medienberichten, er habe Kirchengelder für Luxusgüter und illegale Aktivitäten ausgegeben. Vor einem Jahr ließ der Bischof die Leitung des Bistums Mysore in Südindien ruhen, die er seit Februar 2017 innehatte. 

Die Diözese gab damals gesundheitliche Gründe für den Schritt an. Der Papst ernannte mit Erzbischof Bernard Blasius Moras (82) einen Apostolischen Administrator, der die vorläufige Leitung des Bistums übernahm.

Katholische Kirche in Indien

Unter den rund 1,38 Milliarden Indern sind die Katholiken mit etwa 18 Millionen nur eine kleine Minderheit. Im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil von unter zwei Prozent ist ihr Einfluss im Land jedoch viel größer. Die Kirche stellt ein Fünftel der schulischen Leistungen, dazu ein Viertel aller Unterstützungsprogramme für Witwen und Waisen und knapp ein Drittel der Versorgung von Lepra- und Aidskranken. Indien ist auch das Land mit den meisten Priesterberufungen weltweit.

Christen in Indien  / © Jaipal Singh (dpa)
Christen in Indien / © Jaipal Singh ( dpa )
Quelle:
KNA