Papst Franziskus ordnet Verhältnisse im Petersdom neu

59-seitiges Dokument mit Regeln

Franziskus gilt als reformfreudiger Papst, der allerhand Umstrukturierungen in Angriff nimmt. Zum Festtag des heiligen Petrus hat er neue Statuten für die dem Apostel gewidmete und weltbekannte Vatikan-Basilika erlassen.

Absperrungen auf dem Petersplatz vor dem Petersdom (Archiv) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Absperrungen auf dem Petersplatz vor dem Petersdom (Archiv) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Am Samstag veröffentlichte das vatikanische Presseamt ein 59-seitiges Dokument mit Regeln zu Leitung und Organisation des Petersdoms. Insbesondere widmet sich das Papier den Aufgaben und Vorschriften für das dort tätige Priesterkollegium. Dazu hatte der Papst bereits 2021 Übergangsnormen erlassen.

24 Geistliche aus aller Welt sollen sich vier Tätigkeitsbereichen widmen

Laut den neuen Statuten sollen sich 24 Geistliche aus aller Welt im Petersdom vier Tätigkeitsbereichen widmen. Dazu zählen die Organisation und Gestaltung von Messfeiern sowie die Seelsorge für Pilger, örtliche Gläubige und Mitarbeiter. 

Schweizergardisten vor Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 18. Oktober 2023 auf dem Petersplatz im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Schweizergardisten vor Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 18. Oktober 2023 auf dem Petersplatz im Vatikan. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Hinzu kommen karitative sowie kulturelle und theologische Aufgaben. Die Vorgaben regeln zudem Amtszeit und Bezüge. Den Leiter, den sogenannten Erzpriester, ernennt der Papst. 

Derzeit bekleidet Kardinal Mauro Gambetti dieses Amt. Der 58 Jahre alte Ordensgeistliche ist zugleich Präsident der Dombauhütte von Sankt Peter. Diese ist ebenfalls von der Neuordnung betroffen. 

Dombauhütte soll Erbe des Petersdoms erhalten

Papst Franziskus berücksichtigte sie mit neuen Vorschriften sowie einer Personalordnung. Aufgabe der Dombauhütte ist es laut dem Papier, das religiöse, künstlerische, historische, architektonische und kulturelle Erbe des Petersdoms zu erhalten und aufzuwerten.

Zuvor hatte Franziskus bereits die rechtlichen Verhältnisse der Papstbasilika Santa Maria Maggiore neu geordnet. Im Jahr 2005 tat Papst Benedikt XVI. dies mit der Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern.

Petersdom

Eingang des Petersdomes im Vatikan. Im Vordergrund ein Teil des Obelisken auf dem Vorplatz. (Aufgenommen am 17.07.2022) / © Renardo Schlegelmilch (DR)
Eingang des Petersdomes im Vatikan. Im Vordergrund ein Teil des Obelisken auf dem Vorplatz. (Aufgenommen am 17.07.2022) / © Renardo Schlegelmilch ( DR )

Der Petersdom ist die Grabeskirche des Apostels Petrus und gehört zu den vier Patriarchalkirchen. Die Peterskirche hat auch den lateinischen Namen "Urbis et orbis ecclesiarum speculum et decus" (Abbild und Zierde der Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises).

Quelle:
KNA