Papst Franziskus wäre "sofort" zu Nordkorea-Besuch bereit
Ungewöhnlich direkte Äußerung
Papst Franziskus wäre im Fall einer offiziellen Einladung "sofort" zu einem Besuch im abgeschotteten Nordkorea bereit. Das betonte das Kirchenoberhaupt in einem Interview des südkoreanischen Senders KBS.
Das Interview wird an diesem Freitag ausgestrahlt. Laut vorab veröffentlichen Passagen forderte Franziskus alle Koreaner auf, "für den Frieden zu arbeiten".
Bereits in vergangenen Jahren hatte der Papst seine Bereitschaft signalisiert, den kommunistisch regierten Staat zu besuchen. Dass er sich in einem Interview derart direkt äußert, ist indes ungewöhnlich. Auch Südkoreas Regierung wirbt seit langem für einen Papstbesuch im verfeindeten Norden. Sie sieht darin eine Chance für Entspannung und Frieden auf der koreanischen Halbinsel.
Das politisch weitgehend isolierte Nordkorea ist nach Jahrzehnten kommunistischer Diktatur ein verarmter Staat, der sogar Hungersnöte kennt. An der Spitze der "Demokratischen Volksrepublik Korea" steht seit 2011 Kim Jong Un, um den ein intensiver Personenkult betrieben wird. Bereits sein Vater und sein Großvater, der Staatsgründer, herrschten ähnlich über das Land. Alle Medien sind gleichgeschaltet. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes setzt die Führung auf "ideologische Erziehung" der Menschen und Abschottung gegen Ideen aus dem Ausland.