Papst ist laut Ärzten noch nicht außer Gefahr

Mindestens noch eine Woche in der Klinik

Noch keine Entwarnung für Papst Franziskus nach einer Woche Krankenhaus. "Der Papst ist nicht außer Gefahr", sagte Professor Sergio Alfieri vor Journalisten in der Gemelli-Klinik. Doch bestehe derzeit keine akute Lebensgefahr.

 © Andrew Medichini (dpa)

"Heute ist er in die Kapelle gegangen, um 20 Minuten zu beten", berichtete der Mediziner. Allerdings müsse man immer bedenken, dass Franziskus 88 Jahre alt sei und an einer polymikrobiellen Atemwegsinfektion mit verschiedenen Erregern leide. Auch die beidseitige Lungenentzündung sei noch nicht überwunden.

Mindestens noch kommende Woche in Klinik

Das Kirchenoberhaupt, das seit einer Woche im Krankenhaus ist, werde mindestens noch die gesamte kommende Woche dort bleiben müssen, so der Professor. Doch habe der Papst nicht seinen Humor verloren und mache weiter Scherze. Auf seinen Gruß "Guten Morgen, Heiliger Vater“. habe Franziskus "guten Morgen, heiliger Sohn" geantwortet, so Alfieri.

Am Freitagmorgen war aus Vatikan-Quellen verlautet, dass es noch keine Entscheidung über das traditionelle Mittagsgebet des Papstes am Sonntag gebe. Normalerweise spricht er es von einem Fenster über dem Petersplatz. In der Vergangenheit hatte er sich im Krankheitsfall auch am Fenster des Krankenhauses oder per Video aus seiner Wohnung gezeigt. Am vergangenen Sonntag wurde der Text seiner Ansprache nur schriftlich verbreitet.

Am Freitagmorgen hatte der Vatikan mitgeteilt, Franziskus sei erneut nach einer ruhigen Nacht zum Frühstück aufgestanden. Am Vortag war von leicht verbesserten Blutwerten die Rede.

Gemelli-Klinik

Die Gemelli-Klinik ist das akademische Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität «Sacro Cuore» in Rom. Das Klinikum nahm seinen Dienst 1964 auf, es gilt als eines der besten Krankenhäuser Roms. Seinen Namen verdankt es dem Mediziner und Psychologen Pater Agostino Gemelli (1878-1959).

Nach dem plötzlichen Tod von Johannes Paul I. (1978) wurde im zehnten Stock der Klinik ein eigenes Appartement für Päpste reserviert. Bis dahin wurden sie im Falle einer Erkrankung im Vatikan oder am Sommersitz Castel Gandolfo medizinisch behandelt.

Gemelli-Klinik in Rom (dpa)