"Wir müssen unsere Art, die Realität zu sehen und zu bewerten, erneuern", erklärte der 85-Jährige am Dienstag. Es gebe eine "überwältigende Zahl" von Gruppen - besonders in den USA - die die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) noch nie akzeptiert hätten. Und es sei sehr schwierig, "geistige Erneuerung in stark veralteten Mustern zu sehen".
Mit dem II. Vatikanum begann eine Erneuerung in Struktur und Liturgie der katholischen Kirche, sowie ihre Öffnung zum Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen. Bestimmte Anhänger lehnen diese Reformen ab.
"Dauert noch 40 Jahre"
Die europäische Kirche lobte Franziskus hingegen. In ihr sehe er "mehr Erneuerung in den spontan entstehenden Dingen: Bewegungen, Gruppen, neue Bischöfe, die sich daran erinnern, dass ein Konzil hinter ihnen steht".
Zugleich zeigte sich der Papst optimistisch, dass das II. Vatikanum doch noch akzeptiert werde: "Es ist auch wahr, dass es ein Jahrhundert dauert, bis ein Konzil Wurzeln schlägt. Wir haben also noch vierzig Jahre Zeit, um es zu etablieren."