Pizzaballa ist einer von 21 Geistlichen, die Papst Franziskus am 30. September in das Kardinalskollegium berufen wird. Die Namen gab der Vatikan am Sonntag bekannt.
Als Lateinischer Patriarch von Jerusalem repräsentiert Pizzaballa seit 2020 die römisch-katholischen Christen im Heiligen Land.
Sein Kirchenbezirk umfasst neben Israel und den Palästinensergebieten auch Jordanien und Zypern.
Fokus auf Seelsorge hebräischsprachiger Katholiken
Am 21. April 1965 im italienischen Cologno al Serio bei Bergamo geboren, trat Pizzaballa mit 19 Jahren in den Franziskanerorden ein.
Nach seiner Priesterweihe 1990 schloss er in Jerusalem vertiefende Studien der Bibelwissenschaften und des Hebräischen an.
Als Mitglied der Ordensprovinz der Franziskaner im Heiligen Land widmete sich Pizzaballa besonders der Seelsorge hebräischsprachiger Katholiken.
Kontakt zum Judentum und den mit Rom unierten Ostkirchen
2004 wurde er zum Kustos ernannt und übernahm damit die Verantwortung für die katholischen Pilgerstätten im Heiligen Land.
Nach dem altersbedingten Rücktritt von Patriarch Fouad Twal 2016 beauftragte Papst Franziskus Pizzaballa als Übergangsverwalter.
Seit 2017 ist er Mitglied der Ostkirchenkongregation im Vatikan, daneben sitzt er als Berater in der päpstlichen Kommission für die Beziehungen zum Judentum und hat seit 2016 eine leitende Funktion im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Kritik an israelischer Militäroffensive in Dschenin
Friedenspolitisch tritt Pizzaballa immer wieder nachdrücklich für eine Zweistaatenlösung ein, unterstreicht aber die Schwierigkeiten einer neuen Annäherung zwischen Israelis und Palästinensern.
Noch in der vergangenen Woche kritisierte er die israelische Militäroffensive gegen das palästinensische Flüchtlingslager in Dschenin im besetzten Westjordanland.