Außerdem sollen Juden und Katholiken für mehr Gerechtigkeit eintreten, damit der Friede nicht jenseitiges Versprechen bleibt, sondern gegenwärtige Realität wird", sagte das Kirchenoberhaupt am Dienstag bei einem Treffen mit Vertretern des Jüdischen Weltkongresses.
Aller Anfang Gerechtigkeit
Der Weg zu einem friedlichen Zusammenleben beginne mit der Gerechtigkeit, die zusammen mit der Wahrheit, der Liebe und der Freiheit eine der Grundvoraussetzungen für einen dauerhaften Frieden in der Welt sei. "Wie viele Menschen, die nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen sind, werden in ihrer Würde verletzt durch die Ungerechtigkeit, die unsere Welt heimsucht und die Ursache so vieler Konflikte ist, der Sumpf, aus dem Kriege und Gewalt erwachsen!", klagte der Papst. Besonders erinnerte er an den Ukraine-Krieg und das Martyrium des ukrainischen Volkes.
Gemeinsame und konkrete Initiativen zur Förderung der Gerechtigkeit erforderten "Mut, Zusammenarbeit und Kreativität", so Franziskus weiter. Dabei seien gerade die Glaubensgemeinschaften aufgefordert, den "Sumpf der Ungerechtigkeit" zu reinigen.
Der Jüdische Weltkongress, 1936 in Genf gegründet, versteht sich als Vertretung jüdischer Interessen bei Regierungen und internationalen Organisationen. Weiteres Ziel ist die Stärkung eines inneren Zusammenhalts des Judentums. Der Hauptsitz der Organisation ist seit 1983 in New York, weitere Büros befinden sich in Brüssel, Budapest, Buenos Aires, Johannesburg, Genf und Jerusalem. Heute sind jüdische Gemeinden und Organisationen aus rund 100 Ländern Mitglieder des WJC. Amtierender Präsident seit 2007 ist Ronald S. Lauder.