Papst vergleicht Klatsch und Tratsch mit einem Holzwurm

"Plage des geweihten Lebens"

Einmal mehr hat sich Papst Franziskus gegen Klatsch und Tratsch in Ordensgemeinschaften ausgesprochen. Er erklärte aber auch, was seiner Meinung nach das beste Mittel gegen die Geschwätzigkeit ist.

Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

Es gebe Gemeinschaften, in denen sich die Mitglieder gegenseitig mit der Zunge "häuten", erklärte Franziskus bei einem Treffen mit Ordensschwestern am Samstag im Vatikan. Klatsch und Tratsch bezeichnete er als "großes Übel" und "Plage des geweihten Lebens". Dies gelte für Frauen- und Männerorden gleichermaßen.

Tipp gegen Klatsch und Geschwätz

Diese Plage sei wie ein Holzwurm, "der nach und nach das Zusammenleben und die Kraft des Gemeinschaftslebens zerstört", erklärte der Papst, selbst Jesuit. Er selbst kenne allerdings ein gutes Mittel gegen "Geschwätz": "Auf die Zunge beißen, denn dann schwillt die Zunge an und man kann nicht mehr sprechen", so Franziskus.

Er forderte die Ordensschwestern auf, bei Schwierigkeiten mit einer anderen Person entweder die Vorgesetzten aufzusuchen oder es der betreffenden Person direkt "ins Gesicht" zu sagen. "Bitte, kein Geplauder - das zerstört sowohl Gemeinschafts- als auch geistliches Leben", sagte Franziskus nachdrücklich.

Klatsch schon öfter Thema

Seit Beginn seines Pontifikats spricht sich Franziskus immer wieder vor Ordensleuten, aber auch Kardinälen, gegen "Geschwätzigkeit" aus. Am Eingang des Apostolischen Palastes ließ er eine Ikone der "Vergine del silenzio" aufhängen. Die "Muttergottes des Schweigens" mahnt mit dem rechten Zeigefinger auf dem Mund zur Stille und Verschwiegenheit.

Quelle:
KNA
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