Papst Franziskus hat sich am Sonntagmittag überraschend auf dem Petersplatz gezeigt. Am Ende eines großen Gottesdienstes für Kranke und medizinisches Personal wurde er im Rollstuhl zum Altar vor der Fassade des Petersdoms gefahren. Gemeinsam mit Erzbischof Rino Fisichella, der den Gottesdienst gefeiert hatte, erteilte er den Segen.
Danach grüßte das Kirchenoberhaupt die Anwesenden, dankte ihnen und wünschte ihnen einen schönen Sonntag. Die rund 20.000 Menschen auf dem Platz quittierten den überraschenden Auftritt mit Applaus. Nach wenigen Minuten verließ Franziskus den Platz wieder. Er trug während des kurzen Auftritts in der Öffentlichkeit Sauerstoffkanülen zur Unterstützung seiner Atmung.
Aufruf zu Frieden in Ukraine und Nahost
In einem vom Vatikan veröffentlichten Text zum Mittagsgebet ging Papst Franziskus besonders auf die "gemarterte Ukraine" und die nicht endenden Kämpfe im Gazastreifen ein. "Wir beten weiterhin für den Frieden", so der Pontifex. Ausdrücklich beklagte er die zivilen Opfer militärischer Angriffe in der Ukraine, "darunter viele Kinder" – womit er offensichtlich den jüngsten russischen Angriff auf ein Wohngebiet der Stadt Krywyj Rih meinte, bei dem mindestens neun Kinder umkamen.
Ähnliches geschehe in Gaza, so der Papst weiter, wo die Menschen unter unvorstellbaren Bedingungen leben müssten – ohne Unterkunft, ohne Nahrung, ohne sauberes Wasser. "Mögen die Waffen schweigen und der Dialog wieder aufgenommen werden, mögen alle Geiseln freigelassen werden und die Bevölkerung gerettet werden", appellierte Franziskus.
Auch für andere Krisenstaaten, darunter das von einem Erdbeben erschütterte Bürgerkriegsland Myanmar, bat der Papst am Sonntag um Frieden.