Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., wird an der Ukraine-Friedenskonferenz Mitte Juni in der Schweiz teilnehmen. Das teilte das Patriarchat in Istanbul am 10. Mai nach einem Telefonat des Ehrenoberhaupts der Weltorthodoxie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit.
Bartholomaios I. drückte demnach seine Freude über das bevorstehende Treffen im Kanton Nidwalden aus und bekräftigte angesichts des russischen Angriffskriegs seine volle Unterstützung für das "geliebte ukrainische Volk".
Laut Selenskyj hat für die Ukraine die angekündigte Teilnahme des Geistlichen eine große symbolische Bedeutung. "Wir schätzen den wichtigen Beitrag des Ökumenischen Patriarchats zur Wiederherstellung eines gerechten Friedens in unserem Land", fügte er im Kurznachrichtendienst X hinzu.
Spitzenpolitiker aus dem Westen wollen teilnehmen
Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd hatte Bartholomaios I. zu der Konferenz am 15. und 16 Juni in einem Nobelhotel auf dem Berg Bürgenstock am Vierwaldstättersee eingeladen. Ihr offizielles Schreiben habe der Generalkonsul des Alpenstaates in Istanbul dem Kirchenoberhaupt im Beisein eines ukrainischen Diplomaten überreicht, so das Patriarchat.
Bereits ihr Kommen zugesagt haben auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und mehrere Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Konferenz soll einen Friedensprozess für die Ukraine anstoßen. Unklar ist insbesondere noch, ob und wie Russland eingebunden werden kann.
Auf Bitten Kiews lud die Schweizer Regierung mehr als 160 Delegationen zu der Konferenz ein, nicht aber Russland. Das Außenministerium in Bern begründete das damit, Moskau habe mehrfach erklärt, dass es kein Interesse an einer Teilnahme habe. Der Vatikan erwägt laut Schweizer Angaben eine Beteiligung an dem Gipfeltreffen.