Patriarchen fordern Ende der EU-Sanktionen gegen Syrien

Getroffen werden die Armen

Die drei in Damaskus residierenden christlichen Patriarchen haben in einem gemeinsamen Appell die Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Syrien gefordert.

Kinder in Syrien (dpa)
Kinder in Syrien / ( dpa )

Das Embargo bedrohe auch die Einfuhr von Nahrungsmitteln und Hilfsgütern, so der antiochenische Patriarch Youhanna X. (Yazigi), der melkitische griechisch-katholische Patriarch Gregoire III. Laham und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. in dem Schreiben, aus dem die Wiener Stiftung Pro Oriente am Donnerstag zitierte.

Die EU hatte nach Beginn des Bürgerkrieges in Syrien im Jahr 2011 Wirtschaftssanktionen gegen das Land verhängt. Sie waren im Juni für ein weiteres Jahr verlängert worden. Blockiert werden unter anderem Finanztransaktionen; daneben besteht ein Handelsverbot für viele Güter und Produkte.

Betroffen seien die Armen

Die Wirtschafts- und Finanzsanktionen wirkten sich immer dramatischer auf das Alltagsleben aus, schreiben die Patriarchen. Betroffen sind nach ihren Worten "vor allem die Armen und die arbeitenden Menschen aus den einfachen Klassen". Dabei dienten die Sanktionen nur den Zielen jener Gruppen, die sich nicht am Allgemeinwohl des Landes orientierten. Eine Aufhebung der Strafen würde die Arbeit der kirchlichen und humanitären Organisationen bei der Verteilung von Nahrungsmitteln und Medikamenten erleichtern.

Zudem beklagten die Patriarchen eine drückende internationale Isolierung Syriens. Die Erschwerung neuer Investitionen, das Verbot internationaler Flüge nach Syrien, die Importrestriktionen und die "schwarze Liste" syrischer Unternehmen, die nicht im Ausland tätig werden dürfen, verschärften diese Entwicklung.


Quelle:
KNA