Pontifikalamt im Kölner Dom

Christkönigssonntag – Hochfest

Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp hat im Pontifikalamt am Christkönigssonntag die vielen Ausgestaltungen von Macht und Ohnmacht in den Blick genommen. Er rief dazu auf, die eigene Macht zum Guten zu nutzen.

Christus als Weltenrichter flankiert von zwei Engeln, Kölner Dom, Dreikönigenschrein / © Dombauhütte / Foto: Matz und Schenk (Kölner Dom)
Christus als Weltenrichter flankiert von zwei Engeln, Kölner Dom, Dreikönigenschrein / © Dombauhütte / Foto: Matz und Schenk ( Kölner Dom )

Aufgrund eines Polizeieinsatzes musste der Gottesdienst mit einigen Minuten Verzögerung beginnen. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp ging zu Beginn des Pontifikalamtes auf die Umstände der Verzögerung ein und dankte für die Geduld.

DOMRADIO.DE übertrug am Christkönigssonntag – dem letzten Sonntag im Kirchenjahr – das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Dominikus Schwaderlapp.

Die Mädchenkantorei am Paderborner Dom und der Mädchenchor am Kölner Dom singen "A Little Jazz Mass" von Bob Chilcott sowie "Even when he is silent" von Kim André Arnesen; Leitung und E-Piano: Patrick Cellnik und Oliver Sperling. An der Orgel: Winfried Bönig.



Am letzten Sonntag im Kirchenjahr steht Jesus als König vor uns. Von einem König erwarten die Menschen Schutz, Gerechtigkeit und Sorge für die Schwachen. Christus, der die Seinen wie ein guter Hirt auf fruchtbare Weide führt, bildet einen deutlichen Kontrast zu den Mächten, die als zerstörerisch erfahren werden. 

Erst 1925 eingeführt, war das Bekenntnis zu Christus als König vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus eine klare Demonstration gegen die welt-lichen Herrscher. Das zeigte sich besonders darin, dass früher an diesem Tag der Bekenntnissonntag der Jugend gefeiert wurde, der ursprünglich auf dem Dreifaltigkeitssonntag lag, aber verlegt werden musste, weil die National-sozialisten diesen Tag für das Reichssportfest beanspruchten. 

Ein weiterer Grund, das Hochfest im Heiligen Jahr 1925 einzuführen, war die Erinnerung an das Konzil von Nizäa im Jahre 325, also vor 1600 Jahren. 

Jesus hat die Königsherrschaft Gottes nicht nur angekündigt, sondern mit ihm ist das Reich Gottes gekommen. Vor Pilatus hat er sich zu seinem Königtum bekannt (vgl. Joh 18, 37). Aber er ist nicht ein König, der mit Macht auftritt. Vielmehr steht er als König in Ohnmacht vor uns. Dennoch relativiert sein Königtum alle innerweltlichen Machtansprüche. 

Dieser König ist der gute Hirt, der die Seinen kennt und für sie sorgt. Christsein bedeutet, diesem Jesus nachzufolgen und immer mehr in seine Gesinnung hineinzuwachsen. Ihn erwarten wir als den wiederkommenden Christus.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. November 2024