Priester in Deggendorf wegen sexueller Übergriffe verurteilt

Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren

Wegen fünf sexueller Übergriffe auf einen 15-jährigen Messdiener ist ein Kölner Diözesanpriester am Freitag vom Landgericht Deggendorf verurteilt worden. Der 66-Jährige erhielt eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren.

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © N.N. (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © N.N. ( shutterstock )

Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Bei der Vernehmung des Angeklagten und den Plädoyers wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. 

Taten im Sommer 2022

Zu den Taten war es nach Gerichtsangaben bei zwei mehrtägigen Radtouren im Sommer 2022 gekommen. Eine davon hatte demnach durch den Landkreis Regen in Niederbayern geführt, eine andere von Mainz über Straßburg nach Konstanz. 

Den Straftatbestand des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen sah die Erste Jugendkammer des Landgerichts laut Mitteilung nicht als erfüllt an. Der Angeklagte habe die Radtouren mit dem Geschädigten nicht in seiner Funktion als Priester, sondern privat unternommen, hieß es zur Begründung. 

Erzbistum Köln verweist auf Meldung an die zuständige Staatsanwaltschaft

Im Erzbistum Köln wurde beim Bekanntwerden des Verdachts laut einem Bistumssprecher eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet. Diese werde nach Abschluss des staatlichen Verfahrens zu Ende geführt. 

Mit Verweis auf das noch nicht rechtskräftige Urteil beantwortete das Erzbistum Köln nicht, wann es von den Vorwürfen erfuhr, bis wann der Priester in der Seelsorge tätig war oder ob er es noch immer ist. 

Es sei umgehend Meldung an die zuständige Staatsanwaltschaft erfolgt, als Anhaltspunkte für den Verdacht einer Straftat vorgelegen hätten.

Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln zählt zu den bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Mit rund 1,9 Millionen Katholiken hat es die meisten Mitglieder, gefolgt von Münster, Freiburg und Rottenburg-Stuttgart (je rund 1,8 Millionen). Das Vermögen liegt bei rund 3,8 Milliarden Euro. Damit liegt Köln auf Platz drei hinter Paderborn (7,15 Milliarden Euro) und München-Freising (6,1 Milliarden Euro).

Blick auf den Kölner Dom / © saiko3p (shutterstock)
Quelle:
KNA