Priester nach Äußerung gegen Papst exkommuniziert

Der eigentliche Papst sei Benedikt XVI.

Mit Verschwörungstheorien rund um Papst Franziskus hat es ein italienischer Priester zu weit getrieben. Nach einer wirren Silvesterpredigt beginnt für ihn das neue Jahr ohne Job und ohne Kirchenmitgliedschaft.

Codex Iuris Canonici / © Harald Oppitz (KNA)
Codex Iuris Canonici / © Harald Oppitz ( KNA )

Kein guter Start ins neue Jahr: In Italien hat ein Priester am Neujahrstag nicht nur seinen Job, sondern gleich seine Mitgliedschaft in der katholischen Kirche verloren. Nach Äußerungen gegen Papst Franziskus habe ihn sein zuständiger Bischof umgehend exkommuniziert, also aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, berichtet die Zeitung "Corriere della Sera" (Dienstag). 

Grund für die Maßnahme soll ein Vorfall in der Silvestermesse des Priesters aus dem Ort Guasticce nahe Livorno sein. Laut Zeitung hatte er in seiner Predigt behauptet, Papst Franziskus sei nicht das rechtmäßige katholische Kirchenoberhaupt. Vielmehr habe der Argentinier sein Amt widerrechtlich in Besitz genommen. Der eigentliche Papst sei nach wie vor Benedikt XVI.

Ein Blitz für den heiligen Petrus

In der Messe, die mit dem ersten Todestag des emeritierten Papstes (2005-2013) zusammenfiel, untermauerte der Geistliche seine Behauptung. Am 17. Dezember 2023, dem Geburtstag des amtierenden Papstes, sei ein Blitz in eine Statue des heiligen Petrus nahe Buenos Aires eingeschlagen. Bei dem Vorfall in der Heimat des Petrusnachfolgers und Jesuiten Franziskus seien dabei Heiligenschein und Schlüssel der Figur zerstört worden. 

Laut dem Priester war das kein Zufall: Der Heiligenschein sei verbrannt, weil Petrus kein Heiliger mehr sei, sondern "ein jesuitischer Freimaurer, der mit den Weltmächten verbunden ist, ein antipäpstlicher Usurpator". Die Schlüssel seien zerstört worden, weil sie "der gute Benedikt", also der ehemalige Papst, behalten habe.

Neben der Exkommunikation des Priesters aufgrund des "öffentlichen Aktes schismatischer Natur" ermahnte der zuständige Bischof auch die Gläubigen der Gemeinde. Sie dürften an keiner Feier oder anderen gottesdienstlichen Praktiken des betroffenen Ex-Priesters teilnehmen, sonst würden auch sie aus der katholischen Kirche ausgeschlossen werden.

Exkommunikation

Exkommunikation bedeutet in der katholischen Kirche den Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft. Den Betroffenen ist es verboten, irgendwelche Dienste in liturgischen Feiern zu übernehmen, Sakramente zu spenden oder zu empfangen sowie kirchliche Ämter oder Aufgaben auszuüben. Nach katholischer Lehre handelt es sich um eine Beugestrafe mit dem Ziel, den Betreffenden wieder in die kirchliche Gemeinschaft zurückzuführen.

 © Suwichanon Mahahing
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Quelle:
KNA