Die Konferenz der Europäischen Rabbiner verurteilt die "jüngsten Angriffe von Islamisten auf friedliche Bürgerinnen und Bürger in Solingen und auf Gläubige in einer Synagoge im französischen La Grande-Motte". Das erklärte der Präsident und diesjährige Karlspreisträger Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt am Samstagabend in München.
Diese Anschläge erinnerten eindringlich daran, dass der radikale Islam, der vom Iran, IS, der Hamas und anderen unterstützt und praktiziert werde, für die Zukunft Europas nicht weniger bedrohlich sei als die russische Aggression gegen die Ukraine.
Zusammenstehen gegen radikale Ideologien
"Wenn uns Europa, unsere Freiheit und liberalen Werte lieb sind, müssen wir zusammenstehen und dürfen nicht zulassen, dass radikale Ideologien einen Platz auf unseren Straßen und Plätzen finden", fügte Goldschmidt hinzu: "Unsere Herzen, Gebete und Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Familien."
Bei einem Messerangriff auf einem Stadtfest zur 650-Jahr-Feier von Solingen waren am Freitagabend drei Menschen getötet und acht Menschen verletzt worden, fünf davon schwer. Am Samstagabend berichten mehrere Medien von einem Schreiben, in dem die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) die Messerattacke für sich reklamiert habe.
Am Samstagmorgen waren zwei Autos vor der Synagoge im südfranzösischen La Grande Motte explodiert. Dabei war ein Polizist verletzt worden. Medien berichteten, der dafür verantwortliche Mann habe eine Palästina-Flagge bei sich getragen.
Yonathan Arfi, Vorsitzender des Rates der jüdischen Institutionen in Frankreich, sagte: "Es handelt sich nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus, sondern um einen Versuch, Juden zu töten."