Anfangs habe das niemand ernst genommen, aber man habe ihn dennoch machen lassen. Stückl war 1990 mit 28 Jahren erstmals Spielleiter der Oberammergauer Passionsspiele. 2000, 2010 und 2022 lag die Verantwortung für das Spiel vom Leiden und Sterben Jesu erneut in seinen Händen.
Pfarrer weiterer Berufswunsch
Ein weiterer Berufswunsch sei im Übrigen Priester gewesen, verriet der aus Oberammergau stammende Regisseur. "Auch hier dachte ich, dass man diesen Beruf gut mit der Passion verbinden könnte." Außerdem habe ihm das Theatrale in der Kirche von klein auf so gut gefallen. In der Kirche habe er gerne beim Herrichten der Altäre und der Organisation der Fronleichman-Prozession geholfen: "Mich faszinierten die Holzfiguren und die Gewänder in den vielen Farben".
Als Stückl mit 17 Jahren sein Abitur habe nachmachen wollen, sei er dafür sogar zum Erzbischöflichen Spätberufenenseminar nach Waldram bei Wolfratshausen gegangen, erzählte er. "Doch nach fünf Schnuppertagen habe ich abgebrochen, da waren nur komische Vögel unterwegs." Ab da sei auch für ihn klar gewesen: "Ich sehe mich als Regisseur."