Renovabis-Chef plädiert für gerechten Frieden für die Ukraine

Keine Deals

Drei Jahre dauert der von Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine. Dort ist die Sehnsucht nach Frieden groß, genauso wie die Sorge, dass nun über das Land hinwegentschieden werden könnte. Dazu äußert sich nun der Renovabis-Chef.

Treffen von Rubio und Lawrow in Saudi-Arabien / ©  Evelyn Hockstein (dpa)

Der Chef des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Thomas Schwartz, hat jegliche Anstrengungen für ein Ende der Waffengewalt in der Ukraine als willkommen bezeichnet. "Sie müssen aber einen gerechten und dauerhaften Frieden zum Ziel haben - und vor allem auch die Interessen der Menschen in der Ukraine und ihr Recht auf Selbstbestimmung angemessen berücksichtigen", erklärte Schwartz am Dienstag in Freising. Doch die Sorgen angesichts eines möglichen "Deals" über die Köpfe der Ukraine hinweg und ohne die Einbindung Europas seien groß.

In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sind am selben Tag die Außenminister aus den USA und Russland mit ihren Delegationen zusammengekommen. Fast drei Jahre nach dem von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine soll eine Lösung für ein Ende gefunden werden.

Pfarrer Schwartz vor ausgebrannten russischen Panzern in der Nähe von Kiew. / © Philipp Spalek  (Ren)
Pfarrer Schwartz vor ausgebrannten russischen Panzern in der Nähe von Kiew. / © Philipp Spalek ( (Link ist extern)Ren )

Nirgends sei die Sehnsucht nach Frieden größer als in der Ukraine, erklärte der Renovabis-Chef. Vorerst aber blieben Millionen Menschen weiter auf Hilfe angewiesen. Doch die Kürzungen zugesagter Finanzmittel, insbesondere die Rücknahme der finanziellen Unterstützung durch USAID, stellten eine enorme Herausforderung dar. Internationale Solidarität habe in den vergangenen drei Jahren viel bewirkt. Ohne eine gesicherte Finanzierung drohe wichtigen Hilfsprogrammen das Aus, erinnerte Schwartz.

Psychosoziale Begleitung für Traumatisierte

Renovabis ist nach eigenen Angaben seit Jahren stark engagiert in der Ukraine. Derzeit liege ein Schwerpunkt der Hilfen auf der psychosozialen Begleitung der zum Teil schwer traumatisierten Menschen. In besonders betroffenen Regionen würden Lebensmittel, Medikamente und Winterkleidung verteilt.

"Unsere Partner setzen ihre Arbeit mit großem Engagement fort, oft unter enorm schwierigen Bedingungen", betonte Schwartz. Die Bevölkerung werde noch lange auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Laut Mitteilung hat das Hilfswerk seit Beginn des Krieges mit mehr als 30,6 Millionen Euro Ukrainerinnen und Ukrainer mittels humanitärer Hilfe in gut 460 Projekten im Land selbst und in den Nachbarländern erreicht.