Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Andreaskapelle des Bamberger Doms kann mithilfe von Fördermitteln des Bundes endgültig gerettet werden. Fast eine halbe Million Euro stellt das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung, damit die bedeutenden Fresken renoviert werden können, wie das Erzbistum Bamberg am Mittwoch mitteilte. Demnach ist geplant, die über dem Kreuzgang gelegene Bischofskapelle umfassend zu restaurieren und sie über den Rundgang des Diözesanmuseums ab 2026 der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.
Ein kleiner Treppenturm mit schmaler Holzstiege führt laut Mitteilung von der Westseite des Kreuzgangs hinauf zu dem kleinen Gotteshaus. Bischof Albrecht von Wertheim ließ die Kapelle zu Ehren der Heiligen Andreas, Wenzel und Sigismund errichten und am 18. März 1414 weihen.
Heute beeindruckten dort die buntfarbigen Fresken an den Wänden und im Gewölbe, die aus der Zeit um 1600 stammten und ein besonderes Erbe in der Unesco-Welterbestadt darstellten. Der außergewöhnliche Kapellenraum sei seit über 200 Jahren aufgegeben, statische Probleme bedrohten die Malereien, Risse und falsche Restaurierungsversuche der 1970er Jahre zerstörten das Werk.
Verschiedene Zuschüsse
Nachdem eine Bundesförderung habe in Aussicht gestellt werden können, hätten 2021 die Voruntersuchungen an der Kapelle begonnen, heißt es. Mit der Hilfe des Fördermanagements der Stadt Bamberg und des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sei beim Erzbistum Bamberg der Bewilligungsbescheid eingegangen: Fast eine halbe Million Euro der Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen trage der Bund, knapp 50.000 Euro das Land Bayern, 200.000 Euro die Oberfrankenstiftung. Weitere Mittel kämen unter anderem vom Domkapitel.
"Prägend für die Andreaskapelle ist die noch auf drei Wänden und im Gewölbe erhaltene Öl-Tempera-Malerei, die über den mittelalterlichen Malschichten liegt", erläutert Birgit Kastner. Nach den Worten der Hauptabteilungsleiterin für Kunst im Bamberger Erzbistum sind die vier Kirchenväter, die vier Evangelisten, die Apostel sowie das Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde dargestellt. Der Figurenreigen rahme großformatige Darstellungen von Christi Geburt, Kreuzigung und Auferstehung. Die Patrone der Kapelle seien Gegenstand des spätgotischen Ostfensters über dem Altar, das sich derzeit in der Dauerausstellung des Museums befindet.