Rettung der Andreaskapelle im Bamberger Dom ist gesichert

Mit Zuschüssen vom Bund

Die Andreaskapelle, ein Kleinod am Bamberger Dom, soll ab 2026 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Für die Renovierung der alten Fresken gab es zuletzt auch Fördermittel des Bundes.

Autor/in:
Barbara Just
Blick auf den Bamberger Dom / © Chris Redan (shutterstock)
Blick auf den Bamberger Dom / © Chris Redan ( shutterstock )

Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Andreaskapelle des Bamberger Doms kann mithilfe von Fördermitteln des Bundes endgültig gerettet werden. Fast eine halbe Million Euro stellt das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung, damit die bedeutenden Fresken renoviert werden können, wie das Erzbistum Bamberg am Mittwoch mitteilte. Demnach ist geplant, die über dem Kreuzgang gelegene Bischofskapelle umfassend zu restaurieren und sie über den Rundgang des Diözesanmuseums ab 2026 der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Ein kleiner Treppenturm mit schmaler Holzstiege führt laut Mitteilung von der Westseite des Kreuzgangs hinauf zu dem kleinen Gotteshaus. Bischof Albrecht von Wertheim ließ die Kapelle zu Ehren der Heiligen Andreas, Wenzel und Sigismund errichten und am 18. März 1414 weihen.

Heute beeindruckten dort die buntfarbigen Fresken an den Wänden und im Gewölbe, die aus der Zeit um 1600 stammten und ein besonderes Erbe in der Unesco-Welterbestadt darstellten. Der außergewöhnliche Kapellenraum sei seit über 200 Jahren aufgegeben, statische Probleme bedrohten die Malereien, Risse und falsche Restaurierungsversuche der 1970er Jahre zerstörten das Werk.

Verschiedene Zuschüsse

Nachdem eine Bundesförderung habe in Aussicht gestellt werden können, hätten 2021 die Voruntersuchungen an der Kapelle begonnen, heißt es. Mit der Hilfe des Fördermanagements der Stadt Bamberg und des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sei beim Erzbistum Bamberg der Bewilligungsbescheid eingegangen: Fast eine halbe Million Euro der Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen trage der Bund, knapp 50.000 Euro das Land Bayern, 200.000 Euro die Oberfrankenstiftung. Weitere Mittel kämen unter anderem vom Domkapitel.

"Prägend für die Andreaskapelle ist die noch auf drei Wänden und im Gewölbe erhaltene Öl-Tempera-Malerei, die über den mittelalterlichen Malschichten liegt", erläutert Birgit Kastner. Nach den Worten der Hauptabteilungsleiterin für Kunst im Bamberger Erzbistum sind die vier Kirchenväter, die vier Evangelisten, die Apostel sowie das Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde dargestellt. Der Figurenreigen rahme großformatige Darstellungen von Christi Geburt, Kreuzigung und Auferstehung. Die Patrone der Kapelle seien Gegenstand des spätgotischen Ostfensters über dem Altar, das sich derzeit in der Dauerausstellung des Museums befindet.

Erzbistum Bamberg

Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p (shutterstock)
Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p ( shutterstock )

Das Bistum Bamberg wurde auf die Initiative von König Heinrich II. hin bei der Reichssynode in Frankfurt gegründet. Erster Bischof von Bamberg war Eberhard I., der dieses Amt von 1007 bis 1040 innehatte. Mit dem Bistum Bamberg ins Leben gerufen wurde das Domkapitel, das den heiligen Georg als Patron wählte.

Beim 4. Laterankonzil 1215 erlangte das Domkapitel das alleinige Bischofswahlrecht und beanspruchte die Mitregierung des Hochstifts und der Diözese.

Quelle:
KNA