Chefredakteur Brüggenjürgen zur Zukunft des Kölner Erzbistums

Roma locuta causa finita?

Die lange erwartete Entscheidung aus Rom liegt jetzt endlich auf dem Tisch. Erzbischof Woelki darf im Amt bleiben - nimmt aber eine geistliche Auszeit. Chefredakteur Ingo Brügggenjürgen sieht das Erzbistum nun vor großen Herausforderungen stehen.

 (DR)

Rom hat entschieden - die Sache ist beendet! Wenn es nur so einfach wäre. Okay: Die lange erwartete Entscheidung aus Rom liegt jetzt endlich auf dem Tisch. Woelki darf im Amt bleiben. Der Papst sagt: Er hat nicht vertuscht - er hat nicht rechtswidrig gehandelt. Aber der Papst sagt auch: Der Kölner Erzbischof hat große Fehler gemacht, eine Vertrauenskrise ausgelöst und Gläubige verstört. Der Papst gewährt dem Erzbischof eine geistliche Auszeit. Für die Erneuerung und Versöhnung. 

Versöhnung braucht Zeit - die gewährt der Heilige Vater dem Kölner Kardinal. Ob aber ein halbes Jahr ausreicht, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und die Situation sich grundlegend ändern wird, kann selbst der Vorsitzende der Bischofskonferenz nicht beurteilen. Er gibt außerdem zu Protokoll, dass er vom Nuntius erst am Vormittag (!) der Veröffentlichung informiert wurde. Und dass ihn manches an die Auszeit von Bischof Tebertz van Elst erinnert … 

Hier wird deutlich, wie schwer der vom Papst verordnete Weg ist. Für die Katholische Kirche, für das Erzbistum Köln und erst recht für den Kölner Erzbischof. 

Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur


Quelle:
DR
Mehr zum Thema