Rotes Kreuz warnt vor Haushaltskürzung bei humanitärer Hilfe

"Sehr schnell eine Abwärtsspirale"

Das Deutsche Rote Kreuz hat vor gravierenden Folgen der geplanten Haushaltskürzungen bei der humanitären Hilfe gewarnt. "Die Kürzungen sind dramatisch, das sind im aktuellen Entwurf circa 50 Prozent", sagt Chrstof Johnn.

Humanitäre Hilfe Symbolbild / © addkm (shutterstock)

Johnen ist der Leiter des Bereichs Internationale Zusammenarbeit. Es sei überraschend und unverständlich, warum ausgerechnet bei humanitärer Hilfe in dem Ausmaß gekürzt werde. "Man darf nicht vergessen: Sie kommt den schwächsten und verletzlichsten Menschen zugute", betonte Johnen gegenüber der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). 

"Deutschland hat sich im vergangenen Jahrzehnt eine Reputation als verlässlicher Geber für humanitäre Hilfe erworben und ist dafür weltweit geschätzt." Mit den Kürzungen werde vieles nicht mehr möglich sein. "Das ist kein gutes Signal und wird sich auch auf europäischer Ebene und in anderen Ländern, die große humanitäre Geber sind, auswirken", sagte er. "Das kann sehr schnell eine Abwärtsspirale werden."

Besonders dramatisch sei derzeit die humanitäre Lage im Sudan, sagte Johnen. Dort werde ein interner bewaffneter Konflikt auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen. Es gebe keine Nahrungsmittel- und keine Wasserversorgung, Kampfhandlungen fänden ohne Rücksicht auf zivile Verluste statt. Es gebe viele Tote und Verletzte, was hingenommen werde. 

Deutsches Rotes Kreuz

Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist mit 190 Nationalen Gesellschaften die größte humanitäre Organisation der Welt. Das Deutsche Rote Kreuz ist Teil dieser weltweiten Gemeinschaft, die seit über 150 Jahren umfassend Hilfe leistet für Menschen in Konfliktsituationen, bei Katastrophen und gesundheitlichen oder sozialen Notlagen, allein nach dem Maß der Not.

Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker (epd)
Deutsches Rotes Kreuz / © DRK / Günter Wicker ( epd )
Quelle:
epd