Johnen ist der Leiter des Bereichs Internationale Zusammenarbeit. Es sei überraschend und unverständlich, warum ausgerechnet bei humanitärer Hilfe in dem Ausmaß gekürzt werde. "Man darf nicht vergessen: Sie kommt den schwächsten und verletzlichsten Menschen zugute", betonte Johnen gegenüber der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch).
"Deutschland hat sich im vergangenen Jahrzehnt eine Reputation als verlässlicher Geber für humanitäre Hilfe erworben und ist dafür weltweit geschätzt." Mit den Kürzungen werde vieles nicht mehr möglich sein. "Das ist kein gutes Signal und wird sich auch auf europäischer Ebene und in anderen Ländern, die große humanitäre Geber sind, auswirken", sagte er. "Das kann sehr schnell eine Abwärtsspirale werden."
Besonders dramatisch sei derzeit die humanitäre Lage im Sudan, sagte Johnen. Dort werde ein interner bewaffneter Konflikt auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen. Es gebe keine Nahrungsmittel- und keine Wasserversorgung, Kampfhandlungen fänden ohne Rücksicht auf zivile Verluste statt. Es gebe viele Tote und Verletzte, was hingenommen werde.