Schauspielerin Portman wünscht sich Verbrüderung gegen Hass

"Anderen Menschen zuhören"

"Antisemitismus verschwindet nicht", so sieht es Schauspielerin Natalie Portman. Das sei zwar entmutigend, aber sie wolle hoffnungsvoll bleiben. Es sei wichtig, anderen Menschen zuzuhören und unterschiedliche Erfahrungen mitzukriegen.

Schauspielerin Natalie Portman  / © Evan Agostini (dpa)
Schauspielerin Natalie Portman / © Evan Agostini ( dpa )

Der amerikanisch-israelische Hollywood-Star Natalie Portman (43) bedauert einen anhaltenden Antisemitismus in der Welt. "Hass und Tribalismus halten sich hartnäckig. Das ist, gelinde gesagt, entmutigend", sagte die in Jerusalem geborene Schauspielerin der "Welt am Sonntag". 

In der aktuellen Serie "Lady in the Lake" (AppleTV+) spielt Portman eine jüdische Hausfrau, die sich im Baltimore der 1960er Jahre aus patriarchalischen Strukturen befreien möchte.

"Gegen verschiedene Formen des Hasses zusammenschließen"

Angesichts der derzeit aggressiven Stimmung durch den Nahost-Krieg betonte Portman: "Hoffnungsvoll können wir nur dann bleiben, wenn wir versuchen, auch den Erfahrungen anderer Menschen zuzuhören und etwas über die Herausforderungen zu erfahren, mit denen Menschen aus ganz verschiedenen Gemeinschaften konfrontiert sind. Damit wir uns gegen verschiedene Formen des Hasses zusammenschließen können, statt dass jeder in seiner spezifischen Gruppe verharrt." Das sei ihre Hoffnung.

Mit Blick auf die Unterdrückung von Frauen und Minderheiten in den 60er Jahren sagte die 43-Jährige, dass man seitdem beim Thema Gleichberechtigung weitergekommen sei. "Aber es ist auch nicht so, dass wir alle Probleme der Ungleichheit gelöst hätten. Frauen und People of Color sind nach wie vor mit vielen Herausforderungen konfrontiert", kritisierte Portman.

Religion ist oft nicht Grund für Antisemitismus

Antisemitismus unter Musliminnen und Muslimen in Deutschland ist einer Untersuchung zufolge häufig eher eine Folge konservativ-autoritärer Einstellungen als der Religion an sich. Auch gebe es Hinweise, dass regionale beziehungsweise nationale Diskurse einen stärkeren Einfluss auf negative Einstellungen gegenüber Jüdinnen und Juden hätten als religiöse Zugehörigkeit. So zeigten zum Beispiel auch Menschen christlichen Glaubens entsprechende Ressentiments.

Antisemitismus: Juden in Deutschland sehen wachsende Bedrohung / © Arne Dedert (dpa)
Antisemitismus: Juden in Deutschland sehen wachsende Bedrohung / © Arne Dedert ( dpa )
Quelle:
KNA