Die Schülerzahl an Hamburgs katholischen Schulen geht im Vergleich zum Vorjahr nur leicht zurück. Im nächsten Schuljahr werden voraussichtlich 6.208 Schüler die Einrichtungen besuchen, wie das Erzbistum Hamburg am Dienstag mitteilte.
Das seien 35 weniger als im laufenden Schuljahr. Wegen geplanter und teils bereits vollzogener Schließungen war die Schülerzahl in den vergangenen Jahren stark gesunken. Im Schuljahr 2017/18 hatte sie noch bei rund 9.000 gelegen.
"Auf einem guten Weg"
Die aktuelle Entwicklung sei ein "überaus positives Zeichen", erklärte der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Erzbistums, Christopher Haep.
"Es ist uns gelungen, trotz des laufenden Abbaus des Niels-Stensen-Gymnasiums sowie des Stadtteilschulzweiges der Katholischen Schule Harburg den damit einhergehenden Verlust von mehr als 100 Schülerinnen und Schülern durch Anmeldezuwächse annähernd auszugleichen."
Er fügte hinzu: "Wir sind bei der umfassenden Erneuerung unseres katholischen Schulsystems auf einem guten Weg."
Erzbistum ist größter privater Träger
Im nächsten Schuljahr sinkt nach derzeitigem Stand die Anzahl der Schüler an Stadtteilschulen um 56 auf 879; diese Schulform ersetzt Hauptschule, Realschule und Gesamtschule. Die Zahl der Grundschüler geht um 19 zurück auf 3.731. Die Zahl der Gymnasiasten steigt hingegen um 40 auf dann 1.654.
Das Erzbistum ist der größte Träger privater Schulen in Hamburg. 2018 hatte es angekündigt, wegen seiner prekären Finanzlage mehrere seiner damals 21 Schulen zu schließen. Fünf Standorte wurden bereits aufgegeben.
15 Schulen verbleiben
2025 soll mit dem Niels-Stensen-Gymnasium im Stadtteil Harburg ein weiterer folgen. Zudem soll der Stadtteilschulzweig der Katholischen Schule Harburg abgebaut und der Standort als reine Grundschule weitergeführt werden. In die verbleibenden 15 Schulen will die Diözese mehr als 150 Millionen Euro investieren.
Im laufenden Schuljahr werden laut Erzbistum Kinder und Jugendliche aus insgesamt 78 Nationen an den Schulen unterrichtet. Mit durchschnittlich 57 Prozent stellen katholische Schüler die mit Abstand größte konfessionelle Gruppe dar. 20 Prozent sind evangelisch, 23 Prozent gehören einer anderen oder keiner Konfession an.