Sie suchen Schutz vor Gewalt, Konflikten und Naturkatastrophen, teilte das Beobachtungszentrum in Genf in seinem Jahresbericht mit.
Die Direktorin der Beobachtungsstelle, Alexandra Bilak, warnte vor einer weiteren Verschlimmerung der ohnehin prekären humanitären Lage vieler Binnenflüchtlinge durch die Corona-Pandemie. Laut dem Jahresbericht waren Ende des vergangenen Jahres 48 Millionen auf der Flucht im eigenen Land vor Gewalt und Konflikten.
Dutzende Länder betroffen
Betroffen gewesen seien Dutzende Länder wie Afghanistan, Äthiopien, die Demokratische Republik Kongo, Mosambik oder Syrien. Ende 2019 hatte das Beobachtungszentrum noch rund 46 Millionen Menschen erfasst, die vor Gewalt und Kriegen innerhalb des eigenen Landes auf der Flucht waren.
Zudem hielt das Beobachtungszentrum fest, dass viele Kinder, Frauen und Männer vor Naturkatastrophen im eigenen Land fliehen. Zu den Katastrophen gehören Dürren, Überschwemmungen und Erdbeben. Ende 2020 irrten den Angaben zufolge sieben Millionen Menschen in ihrem Heimatland umher, weil Naturkatastrophen sie dazu gezwungen hatten.
Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Binnenflüchtlingen
Die Autoren des Berichts hielten fest, dass in bestimmten Ländern Menschen vor Gewalt und vor Naturkatastrophen fliehen müssen. So hätten Einwohner des Jemens die Flucht vor dem Bürgerkrieg ergriffen, später seien sie den Überflutungen in dem Krisenland entkommen.
Das Völkerrecht unterscheidet zwischen Binnenflüchtlingen einerseits und Flüchtlingen andererseits. Flüchtlinge fliehen vor Unterdrückung, Gewalt und Krieg in ihrem Heimatland in ein anderes Land.
Das Hilfswerk UNHCR gab die Zahl der Flüchtlinge Ende 2019 mit rund 26 Millionen an. Das Beobachtungszentrum für interne Vertreibung gehört zum Norwegischen Flüchtlingsrat. Die Stelle arbeitet eng mit den Vereinten Nationen zusammen.