Er sei zwar dankbar für die Entscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Ermöglichung öffentlicher Gottesdienste, erklärte Becker am Mittwoch in Paderborn. Zugleich seien es aber auch schwierige Voraussetzungen, unter denen diese in versammelter Gemeinschaft vor Ort gefeiert werden sollen.
Die Vorsichtsmaßnahmen und Hygienebestimmungen zur Feier von Gottesdiensten in der Coronakrise bedeuteten einen enormen Aufwand besonders für pastorale Personal in Pastoralverbünden und Pfarreien, erklärte Becker. Ebenso werde auch den Mitfeiernden der Gottesdienste einiges abverlangt. Die Umsetzung der Maßnahmen könne nur vor Ort erfolgen, weil vieles nicht zentral gesteuert und gelenkt werden könne.
In einer absoluten Ausnahmesituation
Es sei gut, "dass wir neben medialer und digitaler Gemeinschaft auch real erfahrbare Gemeinschaft wenigstens schrittweise wieder leben und erleben können", betonte Becker. Davon lebe die Kirche. Er sei beeindruckt von dem medialen und digitalen Engagement in dieser Zeit, das für ihn auch weiterhin dazugehöre. Die reale Erfahrung könne diese jedoch nicht einfach ersetzen.
"Wir befinden uns in einer absoluten Ausnahmesituation, die wir gemeinsam zu bewältigen haben", sagte der Paderborner Erzbischof. Von Normalität könne noch lange nicht die Rede sein. Es gelte, das Beste aus der Situation zu machen.
Zu den Schutzmaßnahmen für die Gottesdienste gehören das Einhalten von Abständen der Besucher, getrennte Ein- und Ausgänge sowie Desinfektionsmittel. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte erklärt, dass vom 1. Mai an wieder Gottesdienste und andere "Versammlungen zur Religionsausübung" aufgrund der Schutzkonzepte der Religionsgemeinschaften möglich sind.