Seligsprechung des Slowaken Jan Havlik kommt voran

Martyrium anerkannt

Der Prozess zur Seligsprechung des Kommunismusopfers Jan Havlik hat einen bedeutenden Schritt genommen. Papst Franziskus hat das Martyrium des jungen Mannes aus der Slowakei anerkannt, wie der Vatikan mitteilte.

Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Damit ist der Weg faktisch frei für eine Seligsprechung, der eine Heiligsprechung folgen kann. Jan Havlik wurde 1928 nahe Dubovce geboren und trat als Jugendlicher in ein katholisches Knabenseminar ein. 

Folter und Gefängnis

1951, im Alter von 23 Jahren, wurde er zusammen mit anderen Priesterseminaristen verhaftet. Die Staatspolizei in der damals kommunistischen Tschechoslowakei verhörte und folterte ihn über Monate.

Schließlich wurde er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, wo er ebenfalls misshandelt wurde. Schwerkrank entlassen starb er am 27. Dezember 1965. Die Tschechoslowakei war im sogenannten Ostblock der Staat, der die katholische Kirche am schärfsten verfolgte; alle Priesterseminare wurden 1950 zwangsweise aufgelöst.

Katholische Kirche in der Slowakei

Die Slowakei zählt zu den katholischen Hochburgen in Mittel-Osteuropa. Von den knapp 5,5 Millionen Einwohnern sind rund drei Viertel katholisch getauft. Mit dem lateinischen und dem byzantinischen Ritus ist die katholische Kirche im Land in zwei Riten präsent. 69 Prozent der Slowaken bekennen sich zur katholischen, 4 Prozent zur mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche. Rund 15 Prozent der Slowaken gehören protestantischen Kirchen an, darunter viele Angehörige der ungarischsprachigen Minderheit.

Blick auf Bratislava / © Rasto SK (shutterstock)
Quelle:
KNA