Am Donnerstag votierte als zweite Kammer auch der Senat in Rom für ein solches Untersuchungs-Gremium. Es soll nun versuchen, Fakten über den Verbleib der im Sommer 1983 in Rom verschwundenen damals 15-jährigen Schülerinnen Mirella Gregori und Emanuela Orlandi herauszufinden.
Vor allem der Fall Orlandi, Tochter eines Vatikan-Angestellten, hatte in Italien und im Vatikan seit 40 Jahren zu immer neuen Spekulationen und Nachforschungen geführt. Die italienische Staatsanwaltschaft ermittelte mehrere Male ergebnislos und stellte das Verfahren zuletzt 2015 ein.
Neuerliche Ermittlungen
2023 nahm der neue Vatikan-Staatsanwalt Alessandro Diddi im Auftrag von Papst Franziskus neuerliche Ermittlungen auf und kündigte seine Kooperationsbereitschaft mit der italienischen Justiz an. Auch diese begann daraufhin erneut zu ermitteln.
Zu den wenigen, die in Italiens Senat nicht für einen Untersuchungsausschuss stimmten, gehörte der langjährige christdemokratische Parlamentspräsident Pier Ferdinando Casini. Er machte ebenso wie einige andere Kritiker des Beschlusses geltend, dass bei laufenden Ermittlungen zweier Staatsanwaltschaften ein zusätzlicher parlamentarischer Untersuchungsausschuss vermutlich nur wenig zur Wahrheitsfindung beitragen könne.