Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einen Schluss-Strich unter die Debatte über Staatsleistungen an die Kirchen gefordert. Darüber sei er sich mit der Mehrzahl seiner Länderkollegen einig, sagte Söder am Dienstag in München. "Wir haben so viele Probleme und Krisen in der Welt. Darum wollen wir, dass das Thema endgültig auf Eis gelegt wird."
Söder äußerte sich beim Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Bayern-Konkordats. Dabei handelt es sich um den ältesten noch gültigen Vertrag zwischen dem Heiligen Stuhl in Rom und einem deutschen Bundesland.
"Neiddiskussion" könnte folgen
Der Ministerpräsident sagte, außer Bayern könnten die Bundesländer eine Ablösung der Staatsleistungen gar nicht finanzieren "und auf einen Schlag einen Milliardenbetrag überweisen". Die Folge wäre zudem eine "unglaubliche Neiddiskussion".
Die jährlich von Bayern allein an die katholische Kirche überwiesenen 77 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt seien "gut angelegtes Geld", betonte Söder. Sie bildeten eine "saubere, solide Arbeitsbasis" für die Kirche. Eine stabile Kirche stabilisiere auch den Staat.