Sozialpfarrer: Fastenzeit zum Umdenken beim Fleischkonsum nutzen

"Aufwachen, Aufstehen und Eingreifen"

Der hohe Preis des Billigfleisches: Der Lengericher Sozialpfarrer Peter Kossen ruft Verbraucher zum Verzicht auf Billigfleisch während der Fastenzeit auf und geißelt die Zustände in der Fleischindustrie.

Würstchen in der Kühltheke / © Mohssen Assanimoghaddam (dpa)
Würstchen in der Kühltheke / © Mohssen Assanimoghaddam ( dpa )

Verbraucher müssten in der Fastenzeit bewusst hinschauen, wo das Fleisch herkomme und wie es produziert werde, wie Kossen am Freitag erklärte. "Fasten bedeutet Aufwachen, Aufstehen und Eingreifen", so Kossen. Jetzt sei die Zeit, Arbeits- und Produktionsbedingungen beim Billigfleisch zu verbessern.

Ein hoher Preis

Das billige Fleisch habe einen hohen Preis, warnt Kossen. Diesen zahlten Landwirte mit ihren Existenzen, die vielfach aus Rumänien und Bulgarien stammenden Leiharbeiter in der Fleischindustrie mit ihrer Gesundheit und die Natur mit ihrer Artenvielfalt und dem ökologischen Gleichgewicht.

Kossen ist Leitender Pfarrer in der Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen in Lengerich. Immer wieder geißelt er die Zustände in der Fleischindustrie. Von der Politik verlangte er, Gesetze gegen Ausbeutung und Menschenhandel in der Praxis auch durchzusetzen. In der kommenden Woche hält er die plattdeutschen Andachten in der Reihe "Dat kannst' mi glööven!" auf NDR 1/Radio Niedersachsen und wird dort den Fleischkonsum thematisieren.


Quelle:
KNA
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