Das sagte der Interventionsbeauftragte des Bistums, Peter Frings, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag. Die elf weiteren gemeldeten Hinweise würden von der Staatsanwaltschaft noch geprüft.
Nach Vorstellung einer Missbrauchsstudie im Juni hatte die Diözese über eine Telefon-Hotline und ein Online-Meldeportal mehrere Hinweise zu sexuellen Übergriffen und Missbrauch in der Kirche erhalten. Insgesamt zwölf Meldungen gab sie laut eigener Angabe an die Staatsanwaltschaft weiter. Davon waren elf online und eine per Telefon erfolgt.
Keine namentliche Beschuldigung
Die Person am Telefon habe niemanden namentlich beschuldigt, sondern nur eine Ortsangabe gemacht, so Frings. Das Bistum habe die Auskünfte nicht zuordnen können und daher die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Diese sehe nun keinen hinreichenden Anfangsverdacht. Das digitale Meldeportal ist nach wie vor unter www.anonym-missbrauch-melden.de erreichbar.
Das Bistum hatte das Portal und die Hotline um den 13. Juni freigeschaltet, als Forschende der Universität Münster eine Aufarbeitungsstudie zu sexueller Gewalt in der Diözese vorstellten. Die Untersuchung zählt 196 Beschuldigte zwischen 1945 und 2020 sowie 610 Betroffene. Die Forschenden werfen den Vorgängern von Bischof Felix Genn vor, für eine "klerikale Vertuschungsgeschichte" verantwortlich zu sein.