Am Samstag wird die Sternsingeraktion 2025 der katholischen Kirche zentral in Paderborn gestartet. Im Mittelpunkt der Aktion des Kindermissionswerks und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) stehen die Rechte von Kindern. Zur Eröffnungsfeier mit Paderborns Erzbischof Udo Markus Bentz werden laut Organisatoren knapp 1.500 Kinder und Jugendliche als Sternsinger erwartet.
Bei der inzwischen 67. Aktion besuchen Kinder und Jugendliche, verkleidet als Heilige Drei Könige, viele Haushalte. Sie singen ein Lied, überbringen Segenswünsche und bitten um eine Spende für Projekte zur Stärkung von Kinderrechten weltweit. Organisiert werden die Aktionen meist von der katholischen Pfarrgemeinde vor Ort. Am 6. Januar empfängt auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin etliche Sternsinger; ein Besuch im Bundeskanzleramt ist ebenfalls vorgesehen, steht aber noch nicht fest.
Beispielprojekte in Kenia und Kolumbien
Zwar habe sich seit Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention 1989 die Lage junger Menschen in vielerlei Hinsicht verbessert, erklärte der Präsident des Kindermissionswerks, Dirk Bingener, vorab. "Aber Kinderrechte sind nicht einfach da, weil sie einmal beschlossen wurden; sie müssen stets neu diskutiert und umgesetzt werden."
Wie das gehen kann, zeigt die Sternsinger-Aktion anhand von Projekten in Kenia und Kolumbien. Dabei geht es einmal um die Folgen des Klimawandels für Trinkwasserversorgung und Ernährung in Ostafrika. Ein selbstverwaltetes Jugendprojekt in Kolumbien für junge Menschen, die Gewalt und Vernachlässigung erlebt haben, soll zeigen, wie diese selbst etwas an ihrer Lage ändern können.
Kinderrechte auch in Deutschland zu verbessern
"Dieses Jahr wird deutlich, dass Kinder und Jugendliche selbst etwas tun können", betonte Stefan Ottersbach, Bundespräses des BDKJ. Neben Selbst- und Mitbestimmung von Jugendlichen seien wichtige Anliegen das Recht auf Bildung - besonders für Mädchen - sowie der Schutz vor Krieg und Gewalt. "Erwachsene müssen sicherstellen, dass junge Menschen sicher aufwachsen können, nicht nur in Gaza und der Ukraine", so Ottersbach.
Laut Erzbischof Bentz geht es nicht nur um Kinder in anderen Ländern. Auch hierzulande müssten Kinder an wichtigen Entscheidungen beteiligt werden. Als Beispiele für weitere Kinderrechte nannte Bentz den Schutz vor Cybermobbing oder das Recht auf Glaubensausübung sowie die Möglichkeit, Zugang zum Glauben zu haben.