Menschenrechte für Kinder stehen im Mittelpunkt der kommenden Sternsingeraktion der katholischen Kirche.
Die bundesweite Aktion des Kindermissionswerks und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) unter dem Motto "Erhebt eure Stimme!" wird am 28. Dezember zentral in Paderborn eröffnet. Zur Eröffnungsfeier mit Erzbischof Udo Markus Bentz werden knapp 1.500 Kinder und Jugendliche als Sternsinger erwartet, wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten.
Zwar habe sich seit Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention 1989 die Lage junger Menschen in vielerlei Hinsicht verbessert, so der Präsident des Kindermissionswerks, Dirk Bingener. "Aber Kinderrechte sind nicht einfach da, weil sie einmal beschlossen wurden; sie müssen stets neu diskutiert und umgesetzt werden."
Projekte in Kenia und Ostafrika
Wie das gehen kann, zeigt die inzwischen 67. Sternsinger-Aktion anhand von Projekten in Kenia und Kolumbien. Dabei geht es einmal um die Folgen des Klimawandels für Trinkwasserversorgung und Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Ostafrika. Ein selbstverwaltetes Jugendprojekt in Kolumbien für junge Menschen, die Gewalt und Vernachlässigung erlebt haben, soll verdeutlichen, wie diese selbst etwas an ihrer Lage ändern können.
"Dieses Jahr wird deutlich, dass Kinder und Jugendliche selbst etwas tun können. Sie praktizieren selbst Kinderrechte", betonte Stefan Ottersbach, Bundespräses des BDKJ. Neben Selbst- und Mitbestimmung von Jugendlichen seien wichtige Anliegen das Recht auf Bildung - besonders für Mädchen - sowie der Schutz vor Krieg und Gewalt.
"Erwachsene müssen sicherstellen, dass junge Menschen sicher und aufwachsen können, nicht nur in Gaza und der Ukraine", so Ottersbach.
Kinderrechte auch in Deutschland wichtig
Laut Erzbischof Bentz geht es nicht allein um Kinder in anderen Ländern. Auch hierzulande müssten Kinder an wichtigen Entscheidungen beteiligt werden. "Nicht nur durch regelmäßigen Austausch, sondern auch durch Mitbestimmung in Gremien", so Bentz. Bei den aktuellen Überlegungen des Erzbistums zur künftigen Nutzung kirchlicher Immobilien seien Kinder und Jugendlichen noch stärker zu berücksichtigen.
Aber auch sonstige Kinderrechte, wie etwa Schutz vor Cybermobbing oder das Recht auf Glaubensausübung sowie Zugang zum Glauben zu ermöglichen, seien hierzulande weiter einzufordern und umzusetzen. Im Übrigen sei es bewundernswert, wie die "jungen Majestäten" selbst in entlegensten Winkeln Strahlkraft und Segen brächten, die die Gesellschaft brauche.