Straßenmalerei am Kölner Dom soll verboten werden

Aggressive Flaggenmaler zunehmend ein Problem

Revierkampf und Drohungen gegenüber Passanten: In Köln kommt es immer wieder zu Konflikten mit sogenannten Flaggenmalern am Dom. Nun will die Stadt reagieren. Ein Verbot könnte noch in diesem Jahr in Kraft treten.

Ein Flaggenmaler auf der "Domplatte" / © Sova Olena (shutterstock)
Ein Flaggenmaler auf der "Domplatte" / © Sova Olena ( shutterstock )

Wegen zunehmender Beschwerden über sogenannte Flaggenmaler möchte die Stadt Köln Straßenmalerei rund um den Kölner Dom untersagen. Ein entsprechendes Verbot will der Stadtrat am 14. November beschließen, wie die "Kölnische Rundschau" am Mittwoch berichtete. Lediglich auf dem Roncalliplatz im Süden des Doms soll die Malerei erlaubt bleiben. Die Regelung könnte noch in diesem Jahr in Kraft treten.

Ein Flaggenmaler auf dem Bahnhofsvorplatz  / © Anirut Thailand (shutterstock)
Ein Flaggenmaler auf dem Bahnhofsvorplatz / © Anirut Thailand ( shutterstock )

Auf den Fahnen legen Passanten Kleingeld ab

Das Ordnungsamt hatte bereits im April Pläne zum Verbot der Straßenmalerei am Dom vorgelegt. Es gebe zunehmend Probleme mit aggressiven Flaggenmalern, hieß es zur Begründung. Diese sind laut der Zeitung seit 2018 am Dom aktiv. Sie malten mit Kreide viele bunte Herzen auf die Domplatte, die die Nationalfahnen verschiedener Länder abbildeten. Damit animierten sie vor allem Touristen, Kleingeld auf ihrer entsprechenden Landesfahne abzulegen.

Revierkonflikte und Bedrohung von Passanten

Zwischen den Malern sei es immer wieder zu Revierkonflikten um lukrative Plätze gekommen. Aggressives Verhalten oder auch Bedrohungen gebe es auch gegenüber Passanten, die aus Versehen auf die Malereien treten. Zudem stritten sich Maler mit Reinigungskräften, die etwa die Domplatte putzen und damit die Malereien entfernen.

Die Zeitung zitierte aus der Beschlussvorlage für November: "Die traditionellen Straßenkünstler*innen wurden durch sogenannte Flaggenmalende vertrieben. Die neuen Gruppen nehmen revierbildend den Raum großflächig für sich in Anspruch." Inzwischen seien am Dom täglich bis zu sieben Flaggenmaler gleichzeitig aktiv, die jeweils bis zu 65 Quadratmeter Fläche in Anspruch nähmen.

Auch Künstler wären von dem Verbot betroffen / © Daniil Belosheikin (shutterstock)
Auch Künstler wären von dem Verbot betroffen / © Daniil Belosheikin ( shutterstock )

Kölner Dom: Hausordnung

Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Das Gotteshaus beherbergt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die Erzbischof Rainald von Dassel 1164 aus Mailand nach Köln brachte.

​Die Domschweizer und die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Domes haben schon immer die Sicherheit der Dombesucher im Auge. Das Domkapitel behält sich im Einzelfall vor, an den Eingängen des Domes unangekündigte Sicht- und Taschenkontrollen durchzuführen. 

Die Westtürme des Kölner Domes (DR)
Die Westtürme des Kölner Domes / ( DR )
Quelle:
KNA