Die "Exercise Mosi II" genannte Übung zeuge angesichts des Jahrestags des Ukraine-Krieges von einem Mangel an "jeglichem grundlegendem Mitgefühl", so der Südafrikanische Kirchenrat (SACC) am Samstagabend. Das zehntägige Marinemanöver vor der südafrikanischen Ostküste soll noch bis Montag dauern.
Südafrika für Russland-freundlichen Kurs in der Kritik
Für seinen Russland-freundlichen Kurs geriet Südafrika in den vergangenen Monaten massiv in die Kritik. Die Regierung in Pretoria pocht auf Neutralität und enthielt sich bei UN-Resolutionen zu Sanktionen gegen Russland ihrer Stimme. "Unsere Regierung verteidigt Neutralität im Sinne einer friedlichen Lösung, aber wir erleben keinerlei Bemühungen, einen solchen Frieden anzustoßen", so SACC-Generalsekretär Malusi Mpumlwana.
Der Bischof der Äthiopischen Episkopalkirche verlangt von Präsident Cyril Ramaphosas Regierung eine menschenrechtsbasierte Außenpolitik. Statt seinen BRICS-Partner Russland zu verteidigen, müsse Südafrika die gemeinsame Mitgliedschaft im Staatenbund nutzen, um "Frieden voranzutreiben". Daneben lobte Mpumlwana die Friedensbemühungen von Papst Franziskus und sagte dem Vatikan die Unterstützung der südafrikanischen Kirchen zu.