Sylvia Löhrmann wird laut Bericht neue NRW-Antisemtismusbeauftragte

Überraschender Wechsel

Sie ist die erste Antisemitismusbeauftragte von Nordrhein-Westfalen: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Nach sechs Jahren im Amt hört sie überraschend auf. Nachfolgerin soll offenbar Grünenpolitikerin Sylvia Löhrmann werden.

Jüdisches Leben in Deutschland ist Sylvia Löhrmanns neuer Fokus (privat)
Jüdisches Leben in Deutschland ist Sylvia Löhrmanns neuer Fokus / ( privat )

Überraschender personeller Wechsel: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (73) legt ihr Amt als nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte nieder. Nachfolgerin soll die Grünen-Politikerin Sylvia Löhrmann (67) werden, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" am Mittwoch berichtete. 

 Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Archiv) / ©  David Young (dpa)
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Archiv) / © David Young ( dpa )

Ein Sprecher der Staatskanzlei wollte den Bericht auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nicht kommentieren. Die Nachfolgerin oder der Nachfolger Leutheusser-Schnarrenbergers soll offiziell am Donnerstag vorgestellt werden.

Gründe für Rückzug nicht bekannt

Die FDP-Politikerin und ehemalige Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger trat im November 2018 als erste Antisemitismusbeauftragte von NRW ihr Amt an. 2022 wurde sie für vier weitere Jahre in dem Amt bestätigt. Über Gründe für ihren Rückzug wurde bislang nichts bekannt. Löhrmann war von 2010 bis 2017 Schulministerin in NRW sowie stellvertretende Ministerpräsidentin im Kabinett von Hannelore Kraft (SPD).

Der Beauftragte soll vorbeugende Maßnahmen der Antisemitismusbekämpfung initiieren. Zugleich fungiert er als Ansprechpartner für Betroffene antisemitischer Übergriffe.

Starke Zunahme von Antisemitismus an Schulen

Der Terror der Hamas in Israel heizt offenbar auch Konflikte auf deutschen Schulhöfen an. Seit dem Terrorkrieg der Hamassei an Schulen eine starke Zunahme von antisemitischen, israelfeindlichen und islamistischen Parolen zu beobachten, sagte die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, der Zeitung "Tagesspiegel". "Antisemitische Einstellungen und Verschwörungsmythen sind leider auch in muslimischen Communities weit verbreitet", so Ataman.

Die Publizistin Ferda Ataman nach ihrer Wahl zur Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung im Deutschen Bundestag. Ataman will Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber einschränken. / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Die Publizistin Ferda Ataman nach ihrer Wahl zur Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung im Deutschen Bundestag. Ataman will Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber einschränken. / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )
Quelle:
KNA