Papst Hadrian VI. habe ein Erbe mit einer "starken moralischen Komponente" hinterlassen, bekräftigte die niederländische Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Caroline Weijers, am Freitag. Die niederländische Botschaft hatte die Konferenz gemeinsam mit der belgischen Botschaft beim Heiligen Stuhl organisiert. Anlass war das Jubiläum der Wahl von Papst Hadrian VI. vor 500 Jahren am 9. Januar 1522.
Die unterschiedlichen Vorträge fokussierten sich auf den Lebenslauf von Hadrian VI. sowie seine langjährige und enge Beziehung zum späteren Kaiser Karl V. Dieser schickte Hadrian nach Spanien, wo er zum einflussreichen Großinquisitor wurde. So widmete sich ein Vortrag der Rolle des späteren Papstes in Spanien. Auch seine "innovative Theologie" und seine Rolle als Gegenreformer waren Themen der Konferenz.
"Adrian von Utrecht"
Der vorletzte Papst aus dem deutschen Sprachraum stammte aus dem heute niederländischen Utrecht und saß von 1522 bis zu seinem Tod 1523 auf dem Stuhl Petri. Der Sohn eines Schiffszimmermanns aus Utrecht hieß mit bürgerlichem Namen Adriaan Boeyens oder Adriaen Florenszoon d'Edel: Oft wurde er auch "Adrian von Utrecht" genannt. Der letzte nicht-italienische Papst vor Johannes Paul II. (1978-2005) ist in der Kirche Santa Maria dell'Anima nahe der Piazza Navona bestattet. Papst Franziskus hatte Hadrian VI. jüngst als "furchtlosen und unermüdlichen Arbeiter für Glauben, Gerechtigkeit und Frieden" gewürdigt.
In Santa Maria dell'Anima wird der Wahl von Hadrian VI. vor 500 Jahren am Sonntag mit einem Festgottesdienst gedacht. Zu der Messe werden die Botschafter beim Heiligen Stuhl aus den Niederlanden, Belgien, Österreich und Deutschland erwartet. Das Päpstliche Institut Santa Maria dell'Anima kümmert sich um die deutschsprachige Pfarr- und Pilgerseelsorge in Rom sowie um die Führung eines Priesterkollegs. Rektor der "Anima" ist seit 2020 der gebürtige Salzburger Michael Max.