Synodeninterne Ergebnisberichte gelangen an Öffentlichkeit

Zugangsmöglichkeit bewusst eingeräumt

Der Vatikan hat Medienberichte über ein Datenleck bei der laufenden Weltsynode in Rom bestätigt. Ein US-Portal hat Synodendokumente einsehen können. Der vatikanische Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini ist deshalb aber nicht besorgt.

Die Teilnehmer der Eröffnungssitzung der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode schauen Papst Franziskus auf Monitoren zu / © Gregorio Borgia (dpa)
Die Teilnehmer der Eröffnungssitzung der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode schauen Papst Franziskus auf Monitoren zu / © Gregorio Borgia ( dpa )

Der vatikanische Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini sagte am Samstag auf Journalistenfragen im Vatikan, es sei vorübergehend möglich gewesen, von einer synodeninternen Daten-Cloud einige Texte abzurufen.

Dabei habe es sich um die Ergebnisberichte einiger Arbeitsgruppen gehandelt, die an das Synodensekretariat weitergeleitet wurden.

Vorübergehende Zugangsmöglichkeit wurde bewusst eingeräumt

Die vorübergehende Zugangsmöglichkeit zu diesen Texten wurde laut Ruffini bewusst eingeräumt, um einigen Teilnehmern, die Schwierigkeiten mit ihrem Passwort hatten, dennoch einen Zugang zu geben.

Paolo Ruffini ist der Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Paolo Ruffini ist der Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Inzwischen sei dies wieder geändert worden; ohne Passwort komme niemand mehr an die Texte.

Durch die vorübergehende Öffnung hatte unter anderem ein US-Online-Portal einige Dokumente einsehen können, die eigentlich nicht für Medien bestimmt waren.

Ruffini glaubt nicht an schweren Schaden durch Datenleck

Der Papst und das Synodensekretariat hatten vor Beginn der Synode bestimmt, dass die Debatten der rund 350 Bischöfe, Priester und Laien nicht medienöffentlich verlaufen sollen; auf diese Weise sollte ein freier Meinungsaustausch ermöglicht werden.

Ruffini zeigte sich überzeugt, dass dieses Anliegen durch das vorübergehende Leck keinen schweren Schaden genommen habe.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA