Hintergrund seien auch die beiden Messerangriffe am vergangenen Freitag in der Jerusalemer Altstadt und am Montag nahe dem zentralen Busbahnhof, wie die Lokalzeitung "Kol HaIr" berichtet.
An zentralen Verkehrsstraßen sollen Kontrollpunkte errichtet werden, die die Bewegung von Fahrzeugen aus Ostjerusalem nach Westjerusalem verhindern sollen. Zudem sollen an traditionellen Brennpunkten Einsatzkräfte stationiert werden, um Ausschreitungen zu verhindern.
Sanitäter verschiedener Rettungsdienste stehen laut Bericht bereit. Jedes Jahr gibt es nach deren Angaben an Jom Kippur rund 2.000 Einsätze wegen Folgen des Fastens wie Dehydrierung, wegen Rad- und Skater-Unfällen und anderen medizinischen Notfällen. Der Rettungsdienst appellierte an die Synagogenverantwortlichen, vor Beginn des Feiertags ein Notfall-Handy vorzubereiten. Ferner sei in der andauernden Pandemie wichtig, die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Höchster Feiertag der Juden
Jom Kippur ist seit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels der höchste Feiertag im Judentum. Der Versöhnungstag fällt in diesem Jahr auf den 16. September und beginnt mit dem Sonnenuntergang am Vorabend. Jom Kippur wird als strenger Fast- und Ruhetag begangen. Das öffentliche Leben kommt zum Erliegen. Es gibt weder Radio- noch Fernsehprogramme; auch der Flughafen bleibt geschlossen. Der höchste Feiertag wird von der Mehrheit der Juden eingehalten, auch der nicht religiösen.
Jom Kippur schließt die mit dem Neujahrsfest "Rosch Haschana" (7. und 8. September) begonnene zehntägige Bußzeit ab. Diese Zeit bietet den sündigen Menschen durch Schuldbekenntnis und Vergebungsbitten Gelegenheit zur Umkehr. Vom 21. bis 27. September folgt das Laubhüttenfest "Sukkot", das an den Zug der Israeliten durch die Wüste und auch an das Ende der Ernte erinnert; wiederum gefolgt vom letzten Fest des Festmonats "Tischri", dem Fest der Thora-Freude (28. September).