Die Wallfahrt führt an die als Taufstelle Jesu verehrte Stätte "Al-Maghtas" am Ufer des Jordan.
Nach zwei Jahren, in denen die Feier wegen der Corona-Pandemie auf 250 respektive 1.000 Teilnehmer begrenzt war, wolle man in diesem Jahr wieder zum Betrieb der Zeit davor zurückkehren, teilte das katholische Medienzentrum (CCSM) am Montag in Amman mit.
Der Gottesdienst unter Leitung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, werde in diesem Jahr besonders im Gedenken an den verstorbenen Papst Benedikt XVI. gefeiert, der bei seinem Jordanien-Besuch 2009 den Grundstein für die lateinische Kirche auf dem Gelände der Taufstelle legte. Es sei zu hoffen, dass der Bau in den kommenden Monaten abgeschlossen und geweiht werden könne, hieße es. Ins benachbarte Kloster seien vor einigen Monaten Priester der Gemeinschaft "Verbo encarnado" eingezogen.
Erwartet werden zu der Feier der Patriarchalvikar für Jordanien, Bischof Jamal Daibes, Nuntius Erzbischof Mauro Lalli, der melkitisch-griechisch-katholische Erzbischof von Jordanien, Joseph Jbara, sowie Oberhäupter und Vertreter zahlreicher Kirchen. Auch Parlamentsabgeordnete und Diplomaten verschiedener Länder nehmen teil.
Zweiter Freitag im Januar
In den meisten Ländern wird der Taufe Jesu im Jordan am Sonntag nach Epiphanie (6. Januar) gedacht; Jordaniens Katholiken feiern das Fest traditionell am 2. Freitag im Januar. Die Tradition der Wallfahrt an den Jordan wurde im Jahr 2000 wiederbegründet. Seither wurde die Stätte mit Unterstützung des jordanischen Königs Abdullah II. stark ausgebaut und mehrere Kirchen verschiedener Konfessionen errichtet.
Seit 2002 bietet die Stätte geführte Touren für Besucher. 2015 wurde Al-Maghtas in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen. Im Dezember wurde ein Masterplan zum weiteren Ausbau der Stätte veröffentlicht.
Im Rahmen eines rund 280 Millionen Euro teuren Projekts sollen rund 138 Hektar Land um die Taufstelle ausgebaut werden, um Dienstleistungen für Pilger und Besucher zu verbessern.
Vor der Pandemie besuchten jährlich rund 185.000 mehrheitlich ausländische Besucher die Stätte im Jordangraben. 2021 kamen laut jordanischen Berichten rund 150.000 Besucher.