Überfälle auf Kirchen in Mexiko

Forderung nach Panikknopf

In Mexiko hat eine Gruppe Parlamentarier im Kongress der Hauptstadt Mexiko-Stadt die Installation eines "Panik-Knopfes" in den Kirchen der Region gefordert. Grund seien die zunehmenden Raubüberfälle und Diebstähle in den Gotteshäusern.

Polizisten in Mexiko City / © Andrea Quintero Olivas (shutterstock)
Polizisten in Mexiko City / © Andrea Quintero Olivas ( shutterstock )

Darüber berichtet die Zeitung "Mileno". In den letzten Tagen sei es vermehrt zu gewaltsamen Eindringen in die Kirchen gekommen, dabei seien Spendengelder oder Wertgegenstände wie Audioanlagen gestohlen worden, heißt es in einer Stellungnahme der christdemokratisch-konservativen PAN-Partei, die deshalb die Positionierung von Polizisten vor den Kirchen vorschlägt.

In Mexiko gab es zuletzt Spannungen zwischen der Kirche und der Regierung des linksgerichteten Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador wegen unterschiedlicher Auffassungen über den Umgang mit der Kriminalität im Land.

Internationales Entsetzen

Zuvor waren im Juni im nordmexikanischen Bundesstaat Chihuahua zwei Jesuitenpater erschossen worden, als sie einem Mann, der vor Bewaffneten floh, Schutz in ihrer Kirche geboten hatten.

Die Tat hatte über die Grenzen Mexikos hinaus Entsetzen ausgelöst und eine Debatte über Gewalt und Kriminalität sowie die Sicherheitspolitik der Regierung in Gang gebracht. Die Kirche nahm die Tat zum Anlass, um im Juli in verschiedenen Aktionen an die Gewaltopfer in Mexiko zu erinnern.

Kirche in Mexiko

Mexiko ist nach Brasilien das größte katholische Land der Welt. Nach Vatikanangaben sind mehr als 90 Prozent der rund 120 Millionen Mexikaner Katholiken. Andere Quellen nennen etwas niedrigere Zahlen.

Unter den spanischen Eroberern erfolgte die Christianisierung der indianischen Urbevölkerung im 16. Jahrhundert oft unter Zwang und mit brutaler Gewalt. Die Methoden wurden von der Inquisition weitgehend gebilligt oder auch angeordnet.

Kathedrale in Mexiko City / © Victor SG (shutterstock)
Quelle:
KNA