Priester in Mexiko von Unbekannten angeschossen

Gott sei Dank überlebt

In Mexiko hat ein katholischer Priester einen Mordanschlag mit viel Glück überlebt. Kurz vor Beginn einer Mahnwache gegen Gewalt wurde er in seinem Auto attackiert. Der Priester stammt aus Iguala, wo 43 Studenten spurlos verschwanden.

Eine Kirche im Bundesstaat Guerrero in Mexiko / © Chepe Nicoli (shutterstock)
Eine Kirche im Bundesstaat Guerrero in Mexiko / © Chepe Nicoli ( shutterstock )

Wie lokale Medien berichteten, wurde der Geistliche in Chilapa de Alvarez im Küstenbundesstaat Guerrero wenige Stunden vor Beginn einer Mahnwache gegen Gewalt von Unbekannten in seinem Auto attackiert und angeschossen. Das Opfer, der Geistliche Felipe Velez Jimenez, stammt aus der Stadt Iguala, die wegen des spurlosen Verschwindens von 43 Studenten vor einigen Jahren über die Grenzen Mexikos bekannt wurde.

Kirche in Mexiko

Mexiko ist nach Brasilien das größte katholische Land der Welt. Nach Vatikanangaben sind mehr als 90 Prozent der rund 120 Millionen Mexikaner Katholiken. Andere Quellen nennen etwas niedrigere Zahlen.

Unter den spanischen Eroberern erfolgte die Christianisierung der indianischen Urbevölkerung im 16. Jahrhundert oft unter Zwang und mit brutaler Gewalt. Die Methoden wurden von der Inquisition weitgehend gebilligt oder auch angeordnet.

Kathedrale in Mexiko City / © Victor SG (shutterstock)

Spannungen zwischen Kirche und Regierung

In Mexiko gab es zuletzt Spannungen zwischen der Kirche und der Regierung des linksgerichteten Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador wegen einer unterschiedlichen Auffassung über den Umgang mit der Kriminalität im Land. Zuvor waren im Juni im nordmexikanischen Bundesstaat Chihuahua zwei Jesuiten erschossen worden, als sie versuchten einem Mann, der vor Bewaffneten floh, Schutz in ihrer Kirche zu bieten. Darauf hatten die Unbekannten das Feuer eröffnet und alle drei getötet.

Die Tat hatte über die Grenzen Mexikos hinaus Entsetzen ausgelöst und eine Debatte über die Gewalt und Kriminalität sowie die Sicherheitspolitik der Regierung in Gang gebracht. Die Kirche nahm die Tat zum Anlass, um in Monat Juli in verschiedenen Aktionen an die Gewaltopfer in Mexiko zu erinnern.

Quelle:
KNA
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