Übergangspräsident landet in Mogadischu

Anhaltende Kämpfe in Somalia

Erstmals seit dem Sieg über Somalias Islamisten ist Übergangspräsident Abdullahi Yusuf am Montag in der Hauptstadt Mogadischu gelandet. In der Nacht davor hatten Unbekannte das Feuer auf einen Stützpunkt äthiopischer Truppen in Mogadischu eröffnet, die Yusufs Regierung stützen. Zunächst war unklar, ob es sich bei den Tätern um Anhänger der Islamisten handelte.

 (DR)

Islamisten wollen mit Regierung sprechen
Verletzt wurde niemand. Im Süden Somalias nahe der Grenze zu Kenia gingen die Kämpfe zwischen Islamisten und äthiopischen Truppen weiter.

Die kenianische Tageszeitung "Daily Nation" berichtete, Kenias Armee habe sieben Militärfahrzeuge der Islamisten zerstört, die vor einer äthiopischen Offensive in der Grenzregion geflohen seien. Dort sollen sich bis zu 3.000 Anhänger der "Union islamischer Gerichtshöfe" verschanzt haben, die nach einem halben Jahr an der Macht Ende vergangenen Jahres aus Somalia vertrieben worden waren.

Führende Islamisten, die in den Jemen geflohen sind, erklärten unterdessen ihre Bereitschaft zu bedingungslosen Gesprächen mit der Übergangsregierung. Bislang hatten sie einen Guerilla-Krieg gegen die neue Regierung angekündigt.

Somalia: Seit 16 Jahren ohne zentrale Regierung
Die Übergangsregierung führte unterdessen weitere Gespräche mit Clanführern in Mogadischu, um ihren Sitz in die Hauptstadt zu verlagern. Am Samstag hatten Bewohner Mogadischus gegen die Entscheidung der Übergangsregierung protestiert, die angekündigte Entwaffnung von Milizen vorläufig zu stoppen. Als äthiopische Truppen die Demonstranten mit Gewehrschüssen zerstreuten, kamen mindestens zwei Menschen ums Leben.

Äthiopien hatte an Weihnachten den Islamisten in Somalia den Krieg erklärt. Zuvor kontrollierte die "Union islamischer Gerichtshöfe" für ein halbes Jahr weite Teile des ostafrikanischen Landes. Die weitgehend machtlose Übergangsregierung war von der äthiopischen Armee unterstützt worden. Die Soldaten sollen im Land bleiben, bis eine Friedenstruppe unter dem Mandat der Afrikanischen Union in Somalia stationiert wird. Seit der Flucht des Diktators Siad Barre vor 16 Jahren hat Somalia keine zentrale Regierung mehr.