"Die Russen schauen, wo es Stützpunkte der humanitären Hilfe gibt - und nehmen diese unter Beschuss", sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Größere Zusammenkünfte wie Gottesdienste seien nicht möglich. "Die Kirchen haben wir verschlossen", so der römisch-katholische Bischof.
Die Priester machten stattdessen Hausbesuche, auch in Krankenhäusern. Sie versuchten, mit den Menschen zu sprechen, ihnen zu helfen. "Durch Sakramente, durch Beichte, Kommunion, durch Treffen, Gespräch, durch psychische Stärkung, aber auch durch materielle."
Kritische Lage in Charkiw
Die Lage in der Stadt sei weiterhin brenzlig. Auch nachts werde geschossen, "es gibt keine Ruhe", berichtete der Geistliche. Das Dach des Bischofshauses sei kürzlich von Bombensplittern getroffen worden - "aber niemand wurde verletzt". Tausende Menschen versteckten sich in U-Bahn-Schächten oder Kellern. Man gehe nur kurz raus, um wichtige Besorgungen zu machen. "Während wie hier reden, verstecken sich 150.000 Menschen in ihren Kellern", so Honczaruk.
Er selbst werde keinesfalls die Flucht ergreifen. "Ich bleibe", versprach der 44-Jährige. "Ich hätte längst gehen können, aber ich werde hier gebraucht, mein Dienst wird gebraucht und so bleibe ich bis zuletzt."