US-Bischöfe verurteilen Eltern-Kind-Trennung

"Eine schwere Sünde"

Die katholischen Bischöfe der USA haben die Regierung aufgefordert, die Trennung von Familien, die illegal ins Land kommen, unverzüglich zu beenden. Die "Null-Toleranz-Politik" der Heimatschutzbehörde nannten sie eine "schwere Sünde".

Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko / © Gregory Bull (dpa)
Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko / © Gregory Bull ( dpa )

Das geht aus einer am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung hervor. Insbesondere die Bischöfe, die Diözesen unmittelbar an der mexikanischen Grenze führen, prangern die Trennung der Kinder von ihren Eltern an. Kinder ihren Eltern "wegzunehmen", sei "unmoralisch und böse", twitterte San Antonios Erzbischof, Gustavo Garcia-Siller.

Dies sei eine "grausame und verwerfliche Politik", verbreitete der Bischof von Brownsville, Texas, Daniel Flores, über den Kurznachrichtendienst.

Emotionen schlagen hoch

Justizminister Jeff Sessions hatte bei Bekanntgabe der neuen Vorgehensweise an der Grenze gesagt, die Migranten seien selber Schuld an ihrem Schicksal. "Wenn Menschen nicht von ihren Kindern getrennt werden wollen, sollten sie sie nicht mitnehmen", so Sessions.

Bereits als der Minister vergangenen Donnerstag die neue Praxis gegenüber Migranten mit einem Bibelzitat rechtfertigen wollte, schlugen die Emotionen bei den Kritikern hoch. Gesetze der Regierung seien zu befolgen, so Sessions, unter Verweis auf Römer 13, "weil Gott sie zum Zweck der Ordnung dazu ermächtigt hat".

Gebetsprozession angekündigt

Für Mittwoch hat Bischof Mark Seitz aus El Paso, Texas, eine Gebetsprozession für die auseinandergerissenen Familien angekündigt.

Auch planen die Bischöfe, die Kinder in den Übergangslagern und bei Pflegefamilien aufzusuchen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Allein in den vergangenen Wochen sind mehr als 2.000 Kinder laut Regierungsangaben von ihren Eltern getrennt und zum Teil tausende Kilometer weit entfernt untergebracht worden.


Quelle:
KNA
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