Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, hat den Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan als "herausfordernd und fruchtbar" bezeichnet. Die Zeugnisse der Opfer hätten einmal mehr "die tiefe Wunde im Leib Christi" offenbart, hieß es in einer am Sonntag (Ortszeit) veröffentlichten Stellungnahme. "Den Betroffenen zuzuhören, verändert das Herz." .Dies habe er in den Gesichtern der anderen Bischöfe gesehen, so der Kardinal. Man schulde den Opfern nun "unnachgiebige Wachsamkeit", damit ein solches Versagen nie wieder vorkomme.
Vorgaben müssen intensiviert werden
Mit Blick auf die konkreten Maßnahmen, die Papst Franziskus während der viertägigen Konferenz in der vergangenen Woche gefordert hatte, verwies DiNardo auf die 2002 verabschiedete "Charter for the Protection of Young People". Das als "Dallas Charter" bekannte Dokument regelt den Umgang der US-Diözesen mit des sexuellen Missbrauchs beschuldigten Priestern. Diese Vorgaben müssten nun "intensiviert" werden, forderte der Bischofskonferenz-Vorsitzende. So sei beim Anti-Missbrauchsgipfel auch über spezielle Verfahren zum Umgang mit einschlägigen Vorwürfen gegen Bischöfen diskutiert worden.
DiNardo sprach sich zudem für eine stärkere Einbindung von Laien aus, um gegen sexuellen Missbrauch vorzugehen. Man brauche deren Gebete, Erfahrung und Ideen, sagte der Geistliche. Alle Lösungsansätze, über die bei der Vatikan-Konferenz diskutiert worden sei, bauten auf die Mithilfe von Gottes Volk.