US-Priester legt wegen falscher Taufformel Amt nieder

Bedauern und Wiedergutmachung

Ein katholischer Gemeindepriester im US-Bundesstaat Arizona hat sein Amt niedergelegt, weil er bei Taufen jahrzehntelang eine falsche Formel verwendete. Am Dienstag teilte der Geistliche seinen Rücktritt mit.

Taufe eines Kindes / © Harald Oppitz (KNA)
Taufe eines Kindes / © Harald Oppitz ( KNA )

Statt wie vorgeschrieben "Ich taufe dich" soll Andres Arango bei entsprechenden Zeremonien "Wir taufen dich" gesagt haben. Tausende von ihm geleitete Taufen gelten deshalb als ungültig.

Es mache ihn traurig, dass er ungültige Taufen vorgenommen habe, erläuterte Arango seinen Schritt. Er bedauere den Fehler "zutiefst" und wolle mithelfen, den Schaden wiedergutzumachen. In der nächsten Zeit werde er sich mit aller Kraft den Betroffenen zuwenden, um ihnen beizustehen. Darum könne er seinen regulären Aufgaben nicht weiter nachkommen.

Vatikan bestätigt Ungültigkeit der Taufen

Der zuständige Bischof von Phoenix, Thomas Olmsted, bestätigte, dass Arangos Taufen ungültig sind. Die Diözese sei nach "eingehender Prüfung" und Rücksprache mit dem Vatikan zu diesem Schluss gelangt.

Taufe

Die Taufe ist das erste und grundlegende Sakrament. Durch die Taufe wird der Mensch in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Die Taufe begründet die besondere, unauflösbare Gemeinschaft des Getauften mit Christus.

Symbolbild: Taufe / © Ruslan Lytvyn (shutterstock)

Der Priester habe zwar nicht in böser Absicht gehandelt, dennoch seien die Folgen gravierend. Zunächst müssten alle von Arango getauften Personen identifiziert werden. Olmsted rief die Katholiken seines Bistums auf, ihm dabei zu helfen.

Die "Causa Arango" ist kein Einzelfall. 2020 bemerkte ein Priester aus Detroit auf einem Video seiner eigenen Taufe die falsche Wortwahl eines Diakons vor mehr als 30 Jahren. In der Folge wurden sämtliche vom Diakon zwischen 1986 und 1999 vorgenommenen Taufen für ungültig erklärt.

Quelle:
KNA