Das elf Punkte umfassende Papier nennt als konkretes Beispiel die illegale Organentnahme von zum Tode Verurteilten oder Zahlungen an Angehörige für die Organe verstorbener Verwandter. Religiöse Vertreter sollten zwar zu "ethischen Organspenden" ermutigen, hieß es weiter. Generell seien aber stärkere Kontrollen zur Herkunft der Organe bei Transplantationen und mehr Transparenz nötig.
Als Gründe für Organhandel und Transplantationstourismus nennt das Dokument vor allem Armut und Arbeitslosigkeit. "Skrupellose Händler und Gesundheitspersonal" machten Organhandel unter "Missachtung der Menschenwürde" möglich.
Transplantationstourismus
Alle Teilnehmer der Konferenz unter dem Titel "Organhandel und Transplantationstourismus" kündigten an, sich für die Bekämpfung dieser "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" einzusetzen und international zusammenzuarbeiten. Angereist waren Vertreter der Vereinten Nationen, von Nichtregierungsorganisationen und Behörden sowie Wissenschaftler.
Die Einladung chinesischer Vertreter zu der Veranstaltung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften hatte Kritik hervorgerufen.
Der Vatikan äußerte sich diplomatisch zu den Vorwürfen, China handele illegal mit Organen. "Werden in China illegale Organtransplantationen durchgeführt? Das können wir nicht mit Sicherheit sagen", sagte Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo laut dem vatikanischen Pressedienst Asianews.