Vatikan verrät Details über Schlussdokument der Weltsynode

Mehr Arbeitspapier als Schlussdokument

Aufbau und Inhalt des Schlussdokuments der römischen Weltsynode sind nach Vatikan-Angaben zwar noch unbestimmt. Es wird aber ein anderes Schlussdokument erwartet als bei früheren Synoden. Abstimmungen über Texte soll es dennoch geben.

Teilnehmer halten Programmhefte bei einem Treffen der kleineren Arbeitsgruppen, der sogenannten circoli minori, bei der Weltsynode am 12. Oktober 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Teilnehmer halten Programmhefte bei einem Treffen der kleineren Arbeitsgruppen, der sogenannten circoli minori, bei der Weltsynode am 12. Oktober 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Der vatikanische Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini sagte am Samstag zur Halbzeit der Synode im Vatikan, er vermute, dass der "Synthese-Text" der Synode ganz anders aussehen werde als die Abschlusspapiere früherer Versammlungen der Bischofssynode im Vatikan.

Schlussdokument soll eher "weiter entwickeltem Arbeitspapier ähneln"

Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation, spricht während der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode am 5. Oktober 2023 in der Audienzhalle im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation, spricht während der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode am 5. Oktober 2023 in der Audienzhalle im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Das liege auch daran, dass es sich bei dem laufenden Treffen nur um die erste von zwei Versammlungen zum Thema Synodalität handele, so Ruffini.

Der Ende Oktober vorliegende Text werde daher vermutlich "eher einem weiter entwickelten Arbeitspapier als einem Schlussdokument ähneln".

Bei Versammlungen der Bischofssynode in früheren Jahren waren am Ende einzelne Punkte und Forderungen nacheinander zur Abstimmung gestellt worden.

Eher keine nach Bischöfen und Laien getrennte Abstimmungen

Die mit mehr als zwei Dritteln der Stimmen angenommenen Texte wurden dann Teil des Abschlusspapiers.

Ruffini sagte, am Ende der laufenden Versammlung werde es auch diesmal sicher eine Schlussabstimmung geben; doch wie diese aussehen wird, wisse er nicht.

Eine Frau lacht bei einem Treffen der kleineren Arbeitsgruppen, der sogenannten circoli minori, bei der Weltsynode am 12. Oktober 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Eine Frau lacht bei einem Treffen der kleineren Arbeitsgruppen, der sogenannten circoli minori, bei der Weltsynode am 12. Oktober 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Er deutete an, dass es am Ende eher keine nach Bischöfen und Nichtbischöfen getrennte Abstimmungen geben werde.

Alle Synodalen seien unabhängig von ihrer Weihe Mitglieder ein und desselben Beratungsorgans des Papstes. Erstmals haben diesmal auch Laien bei der Bischofssynode Stimmrecht.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA