Vatikanische Fußballmannschaft spielt gegen KSV Johannisthal

Fußballturnier mit Blick auf die Peterskuppel

Die Nationalmannschaft des Vatikans wird im Sommer gegen den ökumenischen Fußballclub KSV Johannisthal aus Berlin antreten. Das Spiel wird am 17. Juni stattfinden. Aurelio Balbis organisiert das Treffen und erzählt, wie es dazu kam.

Fußball im Vatikan / © Black Pearl Footage (shutterstock)
Fußball im Vatikan / © Black Pearl Footage ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Die Vatikan-Mannschaft wird antreten gegen den Ökumenischen Fußballclub KSV Johannisthal, den vor 40 Jahren der evangelische Pfarrer Elmar Werner gegründet hat. Wie ist es überhaupt dazu gekommen?

Aurelio Balbis (Mitorganisator des Turniers der vatikanischen Fußballmannschaft und KSV Johannisthal): Es ist so dazu gekommen: Ich wurde von Herrn Elmar Werner kontaktiert über das Domradio. Und die Anfrage war, ob man ein Spiel mit der vatikanischen Nationalmannschaft organisieren kann. Da habe ich meine Fühler in Rom ausgestreckt, beim Vatikan, beim Präsidenten des vatikanischen Fußballverbandes. Und siehe da, es kam ein Ja. So einfach geht das manchmal.

DOMRADIO.DE: Das Spiel findet nicht in Berlin statt, wo Sie jetzt Gespräche führen. Es soll in Rom stattfinden?

Balbis: Ja, das Spielfeld liegt außerhalb der vatikanischen Mauern, denn innerhalb des Vatikanstaates hat es einfach keinen Platz. Es wird ein Fußballspielfeld im kleineren Maße. Das Schöne daran ist, dass wir auf einem Hügel sind, auf Augenhöhe mit der Peterskuppel. Wenn man dann die Mannschaftsfotos macht, hat man die Peterskuppel im Hintergrund und abends ist sie beleuchtet. Das gibt natürlich ein wunderbares Bild.

DOMRADIO.DE: Wie setzt sich die Vatikan-Mannschaft zusammen? Ist die eventuell gemischt, aus Männern und Frauen?

Balbis: Es gibt zwei vatikanische Nationalmannschaften, die Herren-Nationalmannschaft gibt es schon seit längerem. Sicher 20 oder 25 Jahre. Vor vier, fünf Jahren wurde auch eine Damen-Nationalmannschaft gegründet. Die Herren-Nationalmannschaft besteht aus vatikanischen Angestellten und Schweizergardisten. Leute, die zum Beispiel bei der Feuerwehr arbeiten, bei der Schweizergarde, bei der Post, bei der Vatikanischen Bibliothek, im Staatssekretariat, beim Osservatore Romano - das ist ja die Tageszeitung des Vatikans - beim vatikanischen Radio oder Gärtner. Und dann gibt es noch einige aus dem Kinderspital des Vatikans.

DOMRADIO.DE: Wer wird jetzt spielen? Männer oder Frauen?

Balbis: Wir werden zwei Spiele austragen: Eins mit den Damen, also KSV gegen die Damenmannschaft des Vatikans, und dann ein Herrenspiel.

DOMRADIO.DE: Sie kennen die Kicker und Kickerinnen des Vatikans ein bisschen besser. Was glauben Sie, wie wird das Spiel? Haben Sie die Spieler des KSV schon gesehen?

Balbis: Die Kicker des KSV kenne ich nicht, ich habe sie noch nicht spielen gesehen. So wie ich das Gefühl habe, wie Elmar die Sache angeht... Er versucht schon die besten Spieler nach Rom zu bringen, damit man sich auf Augenhöhe messen kann. Also nach seinen Einschätzungen sind die Spieler des Vatikans auf einem guten Niveau.

Aurelio Balbis

"Es geht um ein Freundschaftsspiel. Aber ganz konkret: In einem Wettkampf möchte natürlich jeder gewinnen"

DOMRADIO.DE: Und sie werden natürlich auch versuchen zu gewinnen, denn darum geht es ja schon. Christlicher Glaube hin oder her - gewinnen möchten beide, oder?

Balbis: Ja, genau. Wir haben gestern auch schon darüber gesprochen und das Fazit ist: Ja, natürlich ist es eine schöne Reise nach Rom, es geht um ein Freundschaftsspiel. Aber ganz konkret: In einem Wettkampf möchte natürlich jeder gewinnen. Wobei auch ein schönes Unentschieden, habe ich gesagt, von 3:3 oder 4:4 mit vielen Toren und packenden Szenen, auch gut wäre. Und damit sind dann alle zufrieden.

Das Interview führte Bernd Hamer

Quelle:
DR
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